"Sehr geehrter Herr Doktor!

Ihr wertes Schreiben und die leckeren Virginier tadellos angekommen sage ich Ihnen meinen herzlichsten Dank, das giebt wieder ganz besondere Genüsse. So sind Sie wieder in den schönen Gastein und wünschen Ihnen und Frl. Luise (ich nehme an, daß sie bei Ihnen ist) recht gute Erholung und auch annehmbares Wetter. Auch die Laubsägen habe ich mit vielem Dank erhalten, hingegen ist die gemeldete Kiste nach 3 Wochen noch nicht eingetroffen. Gern hätte ich die Gitarre nach Mayrhofen geschickt, aber infolge Fliegerschaden wird von Leipzig kein Expreß mehr befördert, für die Post wird sie wohl etwas schwer sein. Leider muß ich Ihnen mitteilen, daß ich von dem frühen Clavichord keine Aufnahme habe. Ich habe Ihnen so schnell geschrieben ich hätte sie und bei der Durchsicht meiner ganzen Zeichnungen finde ich nur die Dominicus, das ist Pech. Wenn ich einmal nach dem Museum komme muß ich einmal hören. Die Cembalos sind alle bei den alten Brüdern Ammer, Eisenberg. Das Paket Stahls. 2 1/2 was ich von Röslau bekam schicke ich also nach Hersbruck, ist das rechts d. Pegnitz?

Jetzt bin ich an dem Kirschbaum Clavichord und kann die Baßsaiten vorrichten, geben Sie mir bitte an wohin ich die schicken soll, zum Überspinnen. Die 2 Spinette sind fertig bis auf die Baßsaiten und Deckel, hoffentlich kann ich die dann bei der Bahn los werden. Es kommt schließlich doch noch so, daß man sich für den Einsatz melden muß bei der kritischen Lage. Können Sie sich entsinnen, ob mir für das Kirschclavichord bei Meister Braun auch Bänder mit bestellten. Da ist noch ein orginal ganz einfaches Eisenband hinter Deckel, soll da ein 2tes dazu gemacht werden oder nehmen wir von den Neuen.

Alles Gute und herzliche Grüße // Ihr sehr ergebener // Otto Marx

Auch an Frl. Luise schöne Grüße."