NL Rück, I, C-0570k

"Lieber Herr Marx! Mit grossen Bedauern Ihrem l. Brief vom 4ten entnommen, dass Ihr Sohn in Köln alles verlor, das tut mir sehr leid u. ich spreche ihm als unbekannt meine Teilnahme aus! - Die Stahlnummer 2 1/2 haben wir vielleicht in Nbg., ich schrieb soeben nachause deswegen, damit man sie Ihnen sendet oder sie bestellt. Zugleich frage ich bei Maendler an, damit dieser evt. aushilft. - Klaviaturstifte versuche ich bei Schlessiger zu bekommen, schrieb soeben darum. Ich entsinne mich, dass wir bei Mozarts Clavichord Hosenträgerschnallen umarheiteten, da es damals auch daran mangelte. Den Draht, den ich Ihnen sandte kann ich mich nicht mehr erinnern, wozu und woher. Wenn Sie mir schreiben, wieso er zu Ihnen kam, kann ich eruieren, wo er herkam, vielleicht von Schiedmayer? -- Deckel Clavichord: soll er massiv werden oder Sperrholz furniert? Im letzteren Falle kann er bei mir gemacht werden. Bitte schreiben Sie mir Ihre Ansicht, ob Sie für Clavichord und Spinette massiven oder furnierten Deckel vorziehen oder getäfelte Deckel. Beim Clavichord ist ja ein Sperrholzdeckel furniert eigentlich nicht historisch getreu! Darum will ich nochmals Ihre Ansicht hören und nach dieser handeln. Bestimmen Sie also bitte endgiltig. Wenn die Deckel furniert werden, dann bleibt es wohl auch bei der Stärke von 12 mm im fertigen Zustande? - Die Füsse für das Clavichord sollen doch wohl aus 2 Stücken verleimt werden? Damit sie sich nicht so werfen. Auch darüber erbitte ich freundlich Ihren Bescheid. Die Fussklötze doch wohl massiv? Oder weissbuche zum Furnieren? Gewinde: diese müssen wir doch besorgen? Dazu erbitte ich Maassangabe, wie die Gewinde gegen die Ränder sitzen müssen. Leider sind meine fertigen 25 Gewindklötze mit Stutzen restlos verbrannt, nachdem sie 14 Tage vorher ins Haus kamen!! - Papier besorge ich.

Indessen herzlichste Grüsse Ihres".

Absender/Urheber Person
Empfänger Person
Datum
1944,05,07
Schreibort
Nürnberg