NL Rück, I, C-0570k

"Lieber Herr Marx!

Heute komme ich auf die Messingkapseln zurück für die Mozartflügelcopien. Sie waren so lieb, mir Muster zu senden. Diese anbei zurück zum Vergleiche mit anderen Kapseln, die mir inzwischen angeboten wurden von

Renner Stuttgart
Schlessiger Gera.

Bitte prüfen Sie diese Kapseln und teilen mir mit, ob und welche davon brauchbar sind und zu bestellen. Als historischen Vergleich lege ich bei einen Hammerstiel nebst Kapsel von einem Dulckenflügel, den ich in Wien geschenkt bekam, weil ihn einmal ein ganz gscheidteter Wiener Klaviermacher gestutzt = abgeschnitten hat!! Ich nahm ihn an, weil er die Mechanik noch hat und daraus 62 Kapseln zu gewinnen wären, auch die Tastatur ist noch ganz erhalten, unten Bein. Die bemusterten Wiener Kapseln von R. und Sch. kommen mir stärker im Materiale vor, auch scheinen sie mir etwas breiter, doch kann ich mich auch täuschen hierin. Sind solch stark ferdernde Kapseln nicht nachteilig für den glatten Gang der doch leichten Hammerköpfe der Mozartflügel, oder macht dies nichts aus? Bitte berichten Sie mir! Die Kapseln von R und Sch gehören natrl. für moderne Flügel mit Wiener Mechanik, die dort immer noch für den Osten ab und zu gefertigt werden. Auch gibts noch einen Kapselmacher in Wien, der das im Nebenberuf macht, ich bin dabei, seine Adresse zu eruieren, falls die heute bemusterten Kapseln nicht zu gebrauchen wären.

Herzlichste Grüsse Ihres getreuen

Schulz bekam eine Tochter und hatte 10 Tage Aufräumurlaub fürs Museum: was ist eigtl. dort vernicht [unleserlich] höre, die ganzen Bücher!"

Absender/Urheber Person
Empfänger Person
Datum
1944,02,28
Schreibort
Nürnberg