"Lieber Herr Marx! Heute die schmerzliche Mitteilung, dass beim Angriff am 16. März abends mein Haus Jahnstr. 27 sowie die Werkstatt 24 ausbrannten, das Haus total, die Werkstatt stark beschädigt. Ich bin deshalb von jetzt ab ganz in Hersbruck, komme zwar vielleicht ab und zu nach Nbg., aber alles hierher erbeten. Auch Käser ist total ausgebombt worden und wohnt jetzt derzt. hier in meinem Depot Wild'scher Keller. Ich hoffe und wünsche herzlichst, dass bei Ihnen alles in Ordnung sei. Es beunruhigt mich zwar, dass ich schon seit Ihrer letzten Nachricht vom 22.2. nichts mehr erhielt, aber die Post dauert ja derzeit sehr lange. Und bei den entsetzl. Zerstörungen in Nbg ist noch kein Zustelldienst aufgenommen. Von der Tafelfeldstr. stehen nur noch am Ende Pfarrhaus und Kindergarten und visavis etwas Schuckert: alles übrige ist Schutt. Auch das Haus des Bäckers ausgebrannt, von d. Jahnstrasse stehen nur mehr 2 schwerbeschädigte Häuser. Peterhenleinstr. praktisch alles ausgebrannt. Ich hoffe von Ihnen halbwegs gute Nachrichten zu bekommen und grüsse Sie auf das herzlichste, zugleich meine und Frl. Luises beste Wünsche zu Ihrem Geburtstage anfügend als Ihr".