NL Rück, I, C-0570d

"Sehr geehrte Herren!

Vielen Dank für Ihre werten Schreiben und für die zwei à. C[onto]. Zahlungen von je 20.- d. sind M. 40.- am 8.11. und am 17.11.

Weiter danke ich Ihnen sehr für die freundliche Einladung, jedoch wäre es mir lieber, wenn Sie mein Kommen noch für später aufschieben würden. Auch ich habe einen Finger welcher mich etwas hindert. Natürlich durch Ungeschick habe ich mich mit einen Stecheisen etwas unsanft am linken Zeigefinger gestochen, es ist sehr gut geheilt aber bei besonders anstrengender Arbeit schwillt es an und schmerzt, habe doch vielleicht Sehne oder Knochen getroffen. Doch auch dieser Schmerz wird vorüber gehen.

Mit meiner Ruhe ist es nun doch nicht ganz so wie sie meinen. In meinem Ruhestand arbeite ich noch genau von früh bis abend aber gönne mir täglich einen Spaziergang von etwa 1 1/2 Stunden.

So wie ich von Zimmermann die bestellten Wirbel und Saiten bekomme, erhalten Sie eine ganze Sendung. Es sind dies 12 Instrumente, weiter sind 2 Zithern ganz fertig und das Hammerklavier. Also Sie sehen, daß ich nicht müßig war.

Die Ruckers Claviatur können Sie mir gelegentlich senden.

Den Füllhalter habe ich abgegeben und wird Ihnen direkt zu gestellt werden. Das Frl. konnte sich Ihrer noch gut entsinnen. Auch hier waren um 0 Grad, aber seit ein paar Tagen um 5–7 Grad gestiegen.

Mit herzlichen Grüßen // Ihr ergebener // Otto Marx."

Absender/Urheber Person
Empfänger Person
Datum
1937,11,21
Schreibort
Leipzig