NL Rück, I, C-0570d

"Sehr geehrte Herren!

Bestens dankend erhielt ich Ihren werten Brief mit dem feinen Bild – richtig als Kanibale – bitte H. Architekt meinen besten Dank und Gruß zu bestellen. Die Kiste kam am Montag an und ehe ich zu den Instr. komme muß ich natürlich erst die verlockenden Genußmittel erwähnen und Ihnen meinen herzlichsten Dank übermitteln.

H. Prof. hat sich noch nicht zu der Strohfidel geäußert, ich nehme an, daß Sie ihm auch in Ihrem Schreiben das nötige mitteilten.

Das Jagdhorn ist wieder eingereiht u. die Mandoline nahm ich mit zu mir. Mit H. Dr. Husm[ann]. habe ich wegen Ihrer pomposa gesprochen. Er hat noch immer auf einen Althändler aus Zwenkau gewartet welcher angeblich ein gleiches signiertes Instrument zum Vergleich bringen wollte. [Von zweiter Hand "Kein solches [unleserl.]!"]

Die Strohfidel habe ich 2 mal aufgenommen. Bei der ersten hatte ich wohl gute Zeichnung aber keine Schrift. Und da ich 3 Tage in der Dunkelkammer zu tun hatte habe ich auch die Altgamben mit gemacht. Meine Arbeit häuft sich jetzt, in den 3 Tagen habe ich noch viel vor, ob ich da noch an das Spinett komme, kann ich noch nicht versprechen. Die Flügel sind: Erard 200, Pleyel 207.

Die Unterlage beim Mozartfl. finde ich bei derartigen Athleten sehr angebracht, natürlich wenn es nicht klopft. – Den Leim habe ich bei mir. Ich glaube soweit alles berichtet zu haben und grüße Sie herzlichst. // Ihr dankbarer // Otto Marx.

Einlage: 7 Fotos."

Absender/Urheber Person
Empfänger Person
Datum
1937,06,27
Schreibort
Leipzig