"Lieber Herr Marx!

Meine zwei Kundschafter sind offensichtlich heute abgereist, denn der Heiner schrieb diesbezüglich gestern meinem Bruder eine Karte. Die Flügel gehen, wie ich höre, am Dienstag ab und sollen am Donnerstag hier sein. Es würde deshalb an sich genügen, wenn Sie erst Donnerstag kommen, dann können Sie sich auf die Anstrengungen der letzten Wochen hin wenigstens einige Tage ausruhen. Ich erwarte Sie deshalb am Donnerstag mit Freude und richte meine eigenen Ankunft auch so ein, dass ich Donnerstag hier eintreffe. Ich bitte Sie also, den Donnerstag als Reisetag zu wählen.

Bitte schreiben Sie mir je eine Karte nach München und Ruhpolding gleichen Inhalts laut Beilage, wann ich Sie am Donnerstag am Bahnhof abholen darf. Demgemäss richte ich meine Abreise aus München ein. Ich fahre nämlich heute abend nach Ruhpolding, Hotel Wittelsbach, zu meinem Bruder, der auch mit zurückkommt.

Da am Donnerstag auch der Raum im 2. Stock fertig parkettiert ist, trifft sich alles sehr gut. Vom guten Professor erhielt ich keinen Bericht über den zweiten Flügel und wäre Ihnen dankbar, wenn Sie bei ihm nach dem Bericht nachfragen möchten. Ebenso bekomme ich noch ein kleines Gutachten über ein auf einem Bild aus dem Museum Linz dargestelltes Musikinstrument. Ich vergass in der Hitze des Gefechts, Ihnen dieses zu zeigen.

An Zacharias schrib ich noch eine Karte, er möchte sich wegen der Stegstifte bezw. Anhängestifte für Dünn-Saiten ins Benehmen setzen, damit Sie ihm die Masse angeben und damit Sie unter dem vorrätigen Material das bestimmen, was er uns senden sollte, bezw., wenn noch nicht getan, ist am besten, wenn Sie gleich diesen Vorrat mit bringen.

Vorgestern bestellte ich auch das schöne liebliche holländische Cembalo, das heil hier ankam und mir viel Freude macht. Bis Sie kommen, ist es bereits wurmfrei durch Blauvergasung gemacht. Alles freut sich auf Ihre Kommen!

Inzwischen mit herzlichen Pfingsgrüssen an Sie und die Familie // wie immer // Ihr".