NL Rück, I, C-0570d

"Lieber Herr Marx! 

Wir hoffen Sie gesund zurückgekehrt. Eben fragt Prof. Scholz an, was zu tun sei, wenn er am Mozartflügel die Dämpfung niederlässt, dämpfen einige Töne ni[cht.] Ich riet, dass Katholnigg vorerst die Dämpferspähne mit Talkum etwas schmiere, da kann er nichts verderben, denn ich glaube, dass die Salzburger Feuchtigkeit einwirkte. Wenn das Schmieren nicht hilft, was könnte man dann evtl. tun? 

Leider muss ich Ihre Siesta ein klein wenig stören, doch eilt die Antwort nicht so sehr. Es sind zwei Punkte: 

1. Maendler sandte mir beiliegenden Fragebogen, den ich an Sie weitergeben mit der Bitte um Ihre gütige Unterstützung und freundliche Beantwortung, 

2. sende ich drei Stimmwirbel vom Stösserflügel denn ich möchte die geeigneten Wirbel bestellen. Ich lege zwei früher erhaltene Muster von Ihnen bei und bitte Sie um Angabe, was ich bestellen soll. Drei-Millimeter-Wirbel haben wir ja bereits, zwar etwas dünn geraten, aber trotzdem gesund. 

3. fand ich eine Zeichnung, die vom Mozartfügel die Teilung vorne angibt. Sollte es die Z. sein, die Sie immer suchten? In meinem Maschinenschreibtische fand ich sie heute, wie ich an Sie eben schreibe. Ich lege sie bei, damit Sie ergänzen können in der Aufschrift, was etwa fehlt. 

Der Professor kam bisher nicht. Immerhin liess ich das Clavichord einsteilen verschwinden.

Ihnen inzwischen viele herzliche Grüsse, Abrechnung folgt! Wie immer Ihr getreuer // [handschr.] Dr. Rück

A Conto inliegend RMk vierzig!"

Absender/Urheber Person
Empfänger Person
Datum
1937,07,19
Schreibort
Nürnberg