"Lieber Herr Marx!
Freundlich Dank für Ihren Brief vom 19. d. M.
Heute ging als Päckchen das rot gefärbte Leder und die beiden Stimmschlüssel ab. Zacharias sandte ungeschickterweise diese Sachen hierher, obwohl wir ausdrücklich angegeben hatten, 1. einen Stimmschlüssel zu machen und zweitens alles Ihnen zu senden. Es liegt bei: ein originales rotes Leder Muster. Ferner brachte ich aus Linz a. D. 4 weitere rote Ledermuster mit, über die wir persönlich sprechen.
Es freut mich herzlich, dass die Arbeiten an den Flügeln gut vorwärts gehen. Nachdem Sie mich momentan noch nicht brauchen, komme ich Anfang nächster Woche.
Am kommenden Sonntag trifft unser Techniker, Herr Käser, ein. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie Glock ersuchen möchten, er möchte doch Herrn Käser ein Quartier beschaffen, am besten ein Zimmer gegenüber der Fabrik. In diesem Falle könnten wir uns praktischerweise der Vermittlung des Herrn Hager bedienen, dann ist dieser auch wieder zufrieden. Vielleicht wäre das Hager'sche Zimmer gleich zu haben. Herr Käser bleibt vorerst bis Pfingsten. Ich möchte, dass er etwas in die Arbeiten eingeweiht wird und dass er mithilft.
Ausserdem sende ich heute in 3 Kisten je einen Hammerflügel (früher Anton Walter, Anton Walter & Sohn, Johann Schmid), Ende der Woche auch den Stösser- Mechanikflügel, richtiger gesagt eine Ruine davon. Ich möchte gerne, wenn die Mozartflügel fertig sind, an diesen Flügeln die Resonanzbodenarbeiten noch in Leipzig machen lassen, denn wir sind hier nicht dafür eingerichtet. Hierüber sprechen wir uns am besten nächste Woche aus. Es wäre gut, wenn die Flügel bis Wochenende ausgepackt würden, damit wir uns dann am Montag gleich darüber machen können. Noch feiner wäre es, wenn Sie in der ersten kommenden Wochenhälfte dazu einen freien Tag nehmen könnten, wenn es nicht unbescheiden ist, würde ich darum bitten.
Für Ihre Abrechnung sende ich Ihnen separat Aufstellung und inliegend RM 780.- [handschr. korrigiert: "180 [RM]"] a conto.
Ohne mehr für heute, bin ich mit herzlichen Grüssen wie immer".