NL Rück, I, C-0570d

"Sehr geehrte Herren!

Ihre werten Schreiben mit Dank erhalten.

Gegen das firnisen der Malereien habe ich nichts einzuwenden vorausgesetzt, daß das freie Holz gänzlich verschont bleibt sonst kommen später die Grenzen zum vorschein. Ich habe lediglich den ganzen Boden mit Malereien überwachst (am besten Benzinwachs) das giebt den Farben eine alte Tönung und eine Schutzdecke.

Von den Dudelsäcken möchte ich 2 in Vorschlag bringen einen genähten 60 cm lang und 28 cm breit dieser wäre für jeden der 3 kl. zu verwenden 1. 2. 3. und einen für N. 4 das ist ein ganzer Balg 80–88 cm lang.

Mit den Rohrblättern werde ich mich mit Heckel in Verbindung setzten. // In die Elfenbeinblockflöte ein Neusilberrohr einsetzten ist ganz gut, eine Hauptsache ist jedoch, daß das Bein nicht mehr arbeitet sonst springt es unweigerlich, wir hatten im Museum derartige welche 1–2 mm aufsperrten, denn das Metall geht nicht mit zusammen. H. Heckel hat sicher 6 mm Meßingrohr genügend soweit nicht die alten zu verwenden sind.

Ich habe die gr. Laute jetzt fertig bis zum Saitenmaterial, die Inschrift habe ich fotografiert ist gut geworden. Jetzt geht es an die Mandörchen und gedenke diese bis zu Ihrer Rückkehr liefern zu können. Saiten u. fehlende Wirbel lasse ich mir von Zimmermann auf Ihre Rechnung schicken.

Mit herzlichen Grüßen // Ihr ergebener // Otto Marx

Sind die 10 Flaschen Medizin eingetroffen welche ich vor 14 Tagen bestellte?"

Absender/Urheber Person
Empfänger Person
Datum
1937,10,12
Schreibort
Leipzig