NL Rück, I, C-0570d

"Sehr geehrte Herren!

Besten Dank für Ihre werten Schreiben und die a. C[onto]. Zahlung v. [R]M. 20.- am11. 2. ds.

Nach Jena od. Stadtroda bin ich gern bereit zu fahren, aber für diese Woche ist wohl die Zeit zu kurz und möchte dann nächste Woche Samstag vorschlagen. Wenn es diese Woche noch zu erreichen ist, ist es mir auch recht.

Bei Zacharias habe ich 3 mtr weißen Molton und 1000 Klaviaturstifte 4 cm: 2,8 mm bestellt und wird Ihnen nach Nürnberg geliefert werden.

Die Bödchen an der Mozartklaviatur sind unpraktisch und haben sich auch nicht gut bewährt, denn die Tasten bewegten sich stark nach vor- und rückwärts. Bei durchgehenden Tuchstreifen hatten die Bödchen den Vorteil daß die Tasten nicht ausgeschnitten werden mußten und beim geradelegen wurde von dem Bödchen abgehobelt. Auch ich halte für besser keine Bödchen und einzelne runde Unterlagscheiben. Dann brauchen auch nur die Halbtöne wie bei jedem Klavier für den Stegbalken ausgeschnitten werden. – Die hohen Bäckchen haben den Vorteil einer besseren Führung und eines weniger seitlich abweichenden Anschlages. Aber auch mit niederen Bäckchen, wenn diese genau auf den Stift passen, hat man einen sicheren Anschlag.

Die Bäckchen werden natürlich nicht garniert.

Die 2 gelbe Tuchproben sind ganz schön ich weiß aber gegenwärtig nicht für welchen Zweck. Zum Unterlegen am Anhang? Für Moderator nicht geeignet da sich die Faden lösen.

Bäckchen wie Bödchen sind bestimmt orginal.

So werde ich so frei sein und die Virgina auf Ihr Wohl rauchen indem ich Sie herzlichst grüße. // Ihr ergebener // Otto Marx".

Absender/Urheber Person
Empfänger Person
Datum
1937,02,16
Schreibort
Leipzig