"Lieber Herr Marx!
Freundlichen Dank für Ihren Bericht vom 26.d.M., der mich sehr interessierte. Es ist schade, dass der Professor für den Tausch nicht ist: nachdem in der Sammlung doch schon einige Instrumente fehlen, wäre es auf einen der beiden Tangentenflügel auch nicht mehr angekommen. Nun ja: ich vertausche dann eben das Pianoconsole anderswohin. Jedenfalls hat Herr Professor meinen guten Willen gesehen.
Über die Instrumente bekomme ich ja noch seinen Bericht. Von diesen Instrumenten will ich ja nur einige übernehmen, u.a. die Trommel, die sehr schön ist und die interessanten Kontrabass-Fagotte. Alles übrige will ich Freund Neuner zukommen lassen, der ja jetzt glücklich Leiter des neugegründeten Münchner Museums ist. Bitte das aber vertraulich zu behandeln.
Sehr interessant ist mir das, was Sie über die Federn schreiben. Es deckt sich mit Wahrnehmungen, die Hartmann immer behauptet hat, die wir aber beide nicht recht glauben wollten. Gerade bei den Niederländern hat es mich ebenso wie Sie am meisten gewundert, Federn aus Messingblech nicht zu finden, nachdem Messing in der dortigen Gegend von anerkannter Güte fabriziert wird. Ich bin froh, dass es mit den Federn klappt.
Ich erwarte noch Ihre freundliche Angabe über die vordere Dockenleiste.
Mein Kehlkopfkatarrh ist so anhänglich, dass ich in einigen Tagen nach Reichenhall abdampfen will, um dort durch Inhalieren ihn los zu werden.
Freundlichen Dank für Ihre lieben Wünsche zu meinem Geburtstag. In diesen Tagen geht auch ein kleines Packerl an Sie ab, damit das Einschneiden der Docken auf die Tastenschenkel etwas leichter vonstatten geht.
Bitte teilen Sie mir mit, wann ich Ihnen wieder à conto Ihrer Arbeiten Geld senden darf.
Indessen mit herzlichen freundschaftlichen Grüssen // wie immer Ihr".