"Lieber Herr Marx!
Ihre Briefe v. 20. u. 25.3. dMs. erhalten nebst Rechn.-Beil.
Die beiden ersten Berechnungen auf Oktavspinett für Dr. U. & H. Rück u. auf Tafelklavier für Wilhelm Rück (betr. Halle) vernichteten wor.
Auf der Rechnung für Firma Wilhelm Rück (vom 20.III.40) mit RM 81,90.– notieren wir noch dazu Ihre Auslagen für Zugahrt des Tafelkl. von Nürnberg (vom 6.3.40) über RM 0,70, sodaß also Ihre Rechnung für Firma Wilh. Rück 81,90 + 0,70 zus. RM 82,60.- macht. Bitte auf der Copie Ihrer Nota (No 2) die gleiche Correctur anzubringen.
I.) Ihre Rechnung No 1 fürs Oktavspinett macht 120.– RM (von 20.3.40), die wir Ihnen anbei auf Scheckkonto 1510 der Städt. Spark. Nbg. per Scheck übersenden.
II.) Weiterhin finden Sie für Ihre Rechnugn No 2 vom 20.3.40 auf Firma Wilh. Rück Separatbrief mit Scheck auf RM 82,60.- auf Bay. Ver.-Bk. Nbg.
III.) Ihre Auslagen-Aufstellung v. 20.3.40 mit RM 5,05.- ermäßigt sich um RM 1.- auf netto RM 4,05.-, da die Zu- u. Abfuhr des Halle-Tafelklaviers mit M 0,70 + 0,30.- in den RM 82,60.- enthalten sind auf Ihrer Rechnung für Fa. Wilhelm Rück.
Inliegend zum Ausgleich 4.- in bar u. M 0,05.- in Briefmarken.
Wenn Sie am Schweinskopf-Spinett wenigstens die Beläge der 4 Untertasten u. 5 Halbtöne verwenden könnten – wenn Sie schon nicht die ganzen Tasten verwenden wollen – wäre es vielleicht insofern gut, als man dann noch wenigstens etwas historisches auf der Tastatur sieht. Wenn es Ihnen aber zuviel Umstände macht, sind wir auch mit ganz neuen einverstanden.
Das Tafelkl. f. Halle könnte der frühen Prellmechanik nach schon noch aus dem letzten fünftel des 18. Jahrh. stammen, kann natürlich event. auch um 1800 sein; wir glauben aber eher früher. Bitte geben Sie Gl. Dr. Koch auf seine Anfrage direkt Bescheid, inliegend seine Postkarte v. 18.3. zurück.
Sie erhalten demnächst aus Nürnberg 1 Clavichord zugesandt, das auf einer aufgeklebten Etikette am Reson.-Boden neben d. Diskant eine Signatur trägt, von der leider nur mehr der lithogr Rand erhalten ist. Bitte nehmen Sie dieses Cl. dazwischen vor.
Ferner erhalten Sie – aber später – als Frachtgut aus Bad Ischl, Absender Fritz Hutter, Ingenieur, eine Gitarre battente, eine Gitarre Staufer-Wien und eine Gitarre ital. oder span. Herkunft, deren Wirbelbrett etc. auf den ursprünglichen Bezug ergänzt werden muß.
Es hängt davon ab, ob Sie der span. Gitarre [Leipzig] No 592 ähnelt für die wir s. Z. im Museum mit Ihnen folgende Maße feststellten: Länge total 102 1/2, Länge bis Sattel 79,7, Corpus 48, Mensur 69,4 klingend, Dockenbreiten: 24,2 x 20,3 x 29,0. – Zargenhöhe netto ohne Decke und Boden 10,3 – 12,0 konisch verlaufend. – Griffbrett unten 5,9 u. oben 5,0 breit, Chorholz plus 12 Bünde. – Wirbelbrett: 22,5 cm lang x 5 cm hoch u. oben 11,5 cm breit. Photo von No 592 steht event. zu Ihren Diensten, da Sie es s. Z. für uns machten, schon mit Rücksicht auf dieses Instrument. Wenn es sich aber um ein ital. Instr. handelt, dürfte es mit 5 Doppelchoren bezogen gewesen sein. Vielleicht wäre ein Vergleich im Museum, wenn Sie solchen gerne machen, empfehlenswert.
Die Sendung aus Bad Ischl kommt 'unfrei', bitte uns dann gleich die Frachtauslage etc. bekannt zu geben. Die Ischler reparierten Instrumente gehen später nach Nürnberg.
Hier seit gestern circa 15 cm Neuschnee, auch im Tal, u. ziemlich frisch.
Mit herzlichen Grüßen // Ihre // Hans u. Ulrich Rück
Einschreiben.
Beil. 2 Scheck.
Copiert."