"Lieber Herr Kreutz!
Besten Dank für Ihren kürzlichen Brief, dem ich entnahm, dass leider Ihre dankenswerterweise vielseitigen Bemühungen um Beschaffung des Stuttgarter Katalogs [Josten 1928] bisher keine Resultate zeitigten. Es tut mit sehr leid, dass die Besitzerin des Katalogs diesen nicht hergibt: ich wäre gerne zu einem Tausch bereit gewesen gegen ein anderes Buch aus einem Wissensgebiet, das vielleicht der Tochter viel näher liegt als ausgerechnet historische Musikinstrumente. Vielleicht werden Sie doch noch einen letzten Angriff auf breiter Front in diesem Sinne versuchen. Denn ich müsste ja diesen Katalog irgendwie beibringen, ehe ich in den sehr sauren Apfel beisse, ihn fotokopieren zu lassen.
Wie wir den Göhlinger wieder beibringen, ist mir ein Rätsel. Hier wird nur fotokopieren übrig bleiben: aber wer hat das Original?
Dr. Laaff wird ein Klavichord bekommen, entweder ein Maendler'sches oder eines der neuen, die Marx baut. Aber er muss mir im Gegenwert Noten liefern. Darüber werde ich mich noch mit ihm verständigen. Maendler hat einige Klavichorde in Arbeit, ebenso Marx. Wie ich allerdings die Instrumente aus der russischen Zone nach Nürnberg bringe, ist noch eine offene Frage. Es lagert ja auch noch bei Marx ein restauriertes, 5-oktaviges historisches Klavichord.
Wenn Sie bei Schott mit Ihrem neuen Verlagswerk herauskommen, bitte ich Sie sehr, zu veranlassen, dass mir 5 Exemplare davon durch Schott übersandt werden.
Nächste Woche soll - so Gott will - bei mir Jahnstr. 27 der Dachstuhl aufgerichtet werden.
Hoffend, bald wieder einige Zeilen zu bekommen von Ihnen grüsse ich sie und Ihre Familie herzlichst in alter Treue // als Ihr".