"Mein lieber Herr Kreutz! Heute sende ich Ihnen anbei die Fotos von W.A. Mozarts originalem Clavichord und bin sehr neugierig, was dieses Instrument auf den gestrengen Herrn der Clavichordkunst für einen Eindruck macht: obs a Gschnelz ist oder halbwegs etwas. Der Boden ist ganz hineingedrückt, die Saiten hängen teilweise frei in der Luft und ungezählte
Saiten sind falsch. Wieviele, das werden erst die Ausmessungen ergeben. Anfangs März reist das Instrument nach Nürnberg, bis dahin bin ich auch wieder zuhause. Dann wirds erst einmal etwas trocken gelagert. Ich hoffe Sie inzwischen im Besitze meines Briefes, der vor 10 Tagen an Sie abging. Mir gehts allmählich wieder besser, das Herz hat sich wie mir dünkt beruhigt, die Massagen hier tun mir gut. So will ich noch zwei Wochen bleiben. Auch hier aus eine Saukälte, heute früh minus zehn, dazu der Coks homöopathisch zugeteilt. Sie hoffe ich leiblich wohlauf und seelisch mindestens in halbwegs guter Verfassung. Ich habe ja den Verlust meines nun in Gott ruhenden Bruders auch noch nicht überwunden, aber ich muss mich eben doch trösten: es war Gottes Wille.

Weiterhin Ihnen alles Gute und viele herzliche und liebe Grüsse von // Ihrem getreuen".