"Lieber Herr Kreutz!

Ich danke bestens für Ihre Mitteilung. Die Plät[z]chen für den Umtausch lägen bereit, wenn der der Katalog auch anrücken könnte. Seien Sie so lieb, nochmals zu internenieren.

Dann schrieben Sie mir doch vor längerer Zeit, Sie würden bei Schott wieder ein neues Verlagswerk herausbringen. Könnte ich davon nicht 5 Exemplare bekommen? Sie würden mich zu grossem Dank verpflichten.

Ueberdies rücken jetzt in Bälde die ersten beiden neuen Klavichorde von Marx nach seinem Modell bei mir an. Wird man Sie einmal in Nürnberg sehen? Spielen Sie überhaupt noch Klavichord oder haben Sie sich auf den verkümmerten Spross der edlen Klavichordkunst, das Klavier, endgültig zurückgezogen und hausen nunmehr auf diesem dürren Ast der Kunst? Es wäre doch nett, wenn Sie wieder einmal ein wenig mehr schreiben würden über Ihr eigenes Tätigkeitsgebiet.

Vor wenigen Tagen veranstaltete ich ein Privatkonzert auf historischen Instrumenten meiner Sammlung in einer befreundeten amerikanischen Familie mit 50 privaten Gästen. Dabei wurde das ganze Konzert auf Tonband von einem amerikanischen Offizier aufgenommen und soll demnächst einmal im Radio kommen: auf welcher Station, weiss ich bisher nicht. Jedenfalls ist die Aufnahme gut gelungen.

Im übrigen beabsichtige ich, sowie der Bau fertig ist, Aufnahmen für Radio München in den Räumen der Sammlung in Erlangen machen zu lassen, die Sie dann gegebenenfalls über München hören können. Ich verständige Sie rechtzeitig.

Mein Bau geht jetzt wieder mehr vorwärts. Das Elektrische ist eingerichtet, nächste Woche kommt der Stukkaturer, vorher werden noch die Fensterrahmen eingesetzt.

Seien Sie inzwischen herzlichst gegrüsst in alter Freundschaft und Verehrung // von Ihrem".