Hartmann dankt Rück für dessen Brief vom 10. August und entschuldigt sich abermals dafür, dass er aufgrund der Krankheit seiner Frau noch nicht mit dem Nachbau der ägyptischen Harfe, Berlin Kat. Nr. 3527, beginnen konnte. Er wird den Korpus nochmals ausmessen und das von Rück beschaffte graue Fell entsprechend zuschneiden, sodass er die Lederreste nach Nürnberg schicken kann.

Am Vorabend hat die Fotografin der Berliner Sammlung, Fräulein Steudel, die Platten mit den von Rück gewünschten Reproduktionen abgeschickt. Hartmann hofft, dass die Aufnahmen gut geworden sind und Rück zufriedenstellen.

Der Fächer für die Tanzmeistergeige MIR767 hat Hartmann im Originalmaß abgenommen. Das Papier ist mit den Fischbeinstäbchen 14 cm lang, das Korpus von Berlin, Kat. Nr. 175 hat eine Länge von 14,5 cm. Rücks aus der Sammlung Leibbrand erworbene Tanzmeistergeige hat eine Korpuslänge von 15 – 15,5 cm, sodass der rekonstruierte Fächer mühelos in die Aussparung passt und nicht gekürzt werden braucht. "Das Papier ist parallel gefaltet und einseitig bemalt. Am unteren Ende sind die Fischbeinstäbe und sämtliche Papierfalten durchbohrt zum durchziehen der Kordel."

Durch die Krankheit von Frau Hartmann gehen die Restaurierungen an Rücks anderen Instrumenten nur langsam voran. Frau Hartmann kann zwar aufstehen, aber nicht außer Haus gehen oder gar einkaufen, sie kann sich bislang nur bedingt im Haus beschäftigen, "auch erbricht sie noch jeden Tag, leider bekommen wir nicht so viel weißes Brot daß sie die ganze Kartenperiode [gemeint sind die Essensmarken] damit auskommen könnte, also muß das Schwarzbrod [sic] zu Hilfe genommen werden und das bekommt ihr nun garnicht, auch Teigwaren giebt es nicht genügen so stehen wir manchmal ratlos da und wissen [nicht] was sie essen soll. Es hilft aber nichts, das Leben geht weiter und wir müssen durch, so oder so."

Wünscht Rück gute Erholung und hofft auf dessen gesunde Rückkehr in seinen Wirkungskreis.