NL Rück, I, C-0327e

Rück dankt Hartmann für dessen undatierten Brief mit den Saitenmensuren des Pape-Tafelklaviers. Hartmanns Foto der Elfenbeinflöte König Friedrichs II. von Preußen ist ohne Flecken, weshalb Rück vermutet, dass die Flecken auf der Negativplatte vom Entwickeln und nicht von der Aufnahme herrühren. Rück empfiehlt den Entwickler Perutz Braunsiegel, als Negativplatte Perutz Silber-Eosin, "die allerdings längere Belichtung braucht."

Rücks angekündigte Lebkuchen-Sendung ist noch nicht an Hartmann abgegangen, da der Nürnberger Lebküchner unter Rohmaterialmangel leidet. Die gefärbten Leder von der Firma Zacharias, Leipzig, sind nun bei Rück eingetroffen, er wird sie gemeinsam mit den Lebkuchen nach Berlin schicken.

Die von Rück erworbene Sammlung Leibbrand enthält nicht das Spinett im Lederkasten, offenbar hat es Frau Leibbrand ebenso wie eine Poschette in Bootsform mit Elfenbeinintarsien [vgl. Ruth-Sommer 1920, S. 55, Abb. e] behalten. Legte eine Liste der übernommenen Instrumente aus der Sammlung Leibbrand bei (nicht in I, C-327e).

Erkundigt sich zu einer Baryton-Kopie [nicht MIR795] mit Zettel "Kämbl - München 1749", den Rück für gefälscht hält. Das Instrument scheint Rück aus Teilen eines alten Basses gebaut zu sein, wobei die Form eher zu einer Viola di Bardone passen würde. Fragt Hartmann, nach welcher Vorlage Otto Möckel [recte: Arthur Voss, siehe Brief Hartmann an Rück vom 22. August 1941] in Berlin das Instrument gebaut habe. Im Innern fand Rück den Bleistiftvermerk "repariert Charlottenburg 1913", den er Hartmann zuschreibt. Zweifelt an der Echtheit einer gotischen Geige, die Hermann Ruth-Sommer 1916 aus der Sammlung Leibbrand abbildet, "umsomehr die Decke fehlt." Die Sammlung Leibbrand enthält einige sehr schöne Stücke, die Rück schon lange begehrte. Erwarb inzwischen auch den Rest der Sammlung Klinckerfuß, Stuttgart.

Erkundigt sich nach dem Restauratoren-Nachwuchs in Berlin. "Die Nachwuchsfrage der Sammlungs-Restauratoren ist eine Frage, die leider vom Staat bisher in garkeiner Weise beachtet geschweige denn gefördert wurde und sie ist so wichtig. Meiner unmassgeblichen Meinung nach wäre es sehr notwendig, diese Frage in Bälde anzuschneiden und einer generellen Lösung zuzuführen."

Absender/Urheber Person
Empfänger Person
Datum
1941,06,09
Schreibort
Nürnberg
Erwähnte Objekte
Flöte auf C/A
Blasinstrument
erwähnt als
Foto(s)
erwähnt als
Neuerwerbung
erwähnte Institutionen
erwähnt im Zusammenhang
Neuerwerbung(en)
erwähnt im Zusammenhang
Lieferant(in) Leder
erwähnt im Zusammenhang
Verkauf Musikinstrument(e)
erwähnte Ereignisse
Typ des Ereignisses
Restaurierungsausbildung
Berlin
1941,06
Literaturreferenz
Ruth-Sommer 1920