NL Rück, I, C-0327e

Hartmann bedankt sich bei Rück für das Weihnachtspaket mit Lebensmitteln, die man inzwischen "nur noch von Hörensagen kennt". Hat sich mit seiner Frau sehr darüber gefreut.

Erkundigt sich, ob nun die Rechnungsstellung von der Fotografin C. M. Steudel korrekt erfolgt sei. Das Durcheinander sei entstanden, weil er seine Privataufnahmen für Rück den offiziellen Fotos der Sammlung alter Musikinstrumente zugegeben habe. Rück seinerseits muss nun den Eindruck erlangt haben, als wollte Hartmann seine privaten Aufnahmen bezahlt haben, was nicht der Fall ist.

Auf Rücks Schreiben vom 28. Dezember konnte Hartmann nicht früher antworten, weil zunächst vor Weihnachten viele Konzerte waren, die er betreueun musste und er am 26. Dezember nach Heidelberg gefahren war, um ein Pleyel-Cembalo zu reparieren und erst am 30. Dezember nach Berlin zurückkam. Die Maße des Orgelpositivs bei Kammersänger Prohaska sind Außenmaße. Die Kisten sollten jeweils 10 cm breiter sein, "damit ordentlich Holzwollepolster dazwischen geschoben werden könnten." Nennt nochmals die Maße der Kisten. Prohaska schlug indessen vor, die beiden Orgelgehäuse mit einem Bretterverschlag zu verpacken, was Hartmann aber ablehnt, da der Personalmangel bei der Bahn sicherlich zu Transportschäden führe. Zudem herrscht aktuell Bahnsperre, sodass der Versand noch dauern wird.

Wünscht Rück und seiner Firma ein gutes und gesundes neues Jahr.

"Lieber Herr Dr. Rück! 

Haben Sie erstmal vielen herzlichen Dank für Ihr wunderbares Weihnachtspacket, wir haben uns riesig gefreut über solch seltene und wunderbare Sachen, die man doch nur noch von Hörensagen kennt, meine Frau war wieder ganz selig, sie läßt auch vielmals  Danken.

Eines liegt mir noch vom vorigem Jahr am Herzen Herr Doktor, hat nun Frl. Steudel die Fotosachen endlich richtig gestellt, ich habe die andre Rechnung neu von ihr bekommen, und danach müßte die Teilung jetzt in Ordnung sein, hoffentlich passiert mir so etwas unangenehmes nicht wieder. Es war mir sehr peinlich, denn es sah doch so aus, als wenn ich meine Privatsachen Ihnen mit auf Rechnung setzen wollte, in Wirklichkeit habe ich die anderen Sachen doch fürs Museum machen lassen und wollte Ihnen doch nur ein paar Abzüge mit einsenden. 

Zu Ihrem Schreiben vom 28.12. Auch ich konnte nicht eher antworten, da vor dem Fest so sehr viel Konzerte waren bei denen ich die Instrumente zu betreuen hatte und am 2. Freiertag bin ich nach Heidelberg gefahren um ein Pleyel Cembalo zu reparieren und konnte erst  am 30.12. wieder nach Berlin zurück.

Die Maße für die Orgel sind wohl richtig gemessen, aber für irgend welches Verpack- Material habe ich habe ich noch nichts zugegeben, also könnten die Maße auf allen Seiten 10 cm größer sein, damit ordentliche Holzwollepolster dazwischen geschoben werden könnten. Also würde die eine Kiste 110 x 80 x 95 cm im Lichten sein müssen und die zweite 140 x 110 x 80 cm, dann besteht keine Gefahr.

Der Kammersänger sagte mir er hätte Bretter zum Verschalen da, ich halte aber doch feste Kisten zu diesen Zweck für besser, denn bei dem Personalmangel auf der Bahn  können die Sachen nicht so sorgfältig behandelt werden. Augenblicklich ist meines Wissens wieder Bahnsperre, sodaß es doch mit dem Versenden nicht so schnell geht.

Ihnen und Ihrem Hause noch ein recht gutes und gesundes neues Jahr wünschend bin ich mit  den herzlichsten Grüßen, auch von meiner Frau // wie immer Ihr ergebener // Ad. Hartmann".

Absender/Urheber Person
Empfänger Person
Datum
1943,01,01
Schreibort
Berlin-Steglitz
Erwähnte Objekte
Tasteninstrumente
erwähnt als
Transport