Hartmann dankt Rück für dessen Briefe vom 4., 23. und 30. September. Bislang konnte er den Hammerflügel von Wiszniewski im Berliner Stadtschloss noch nicht besichtigen, da inzwischen die Verlagerung von Kunstobjekten läuft und er nur mit Mühen zugänglich ist. Hartmann musste folglich warten, bis er Helfer hatte, um den Flügel freizuräumen.
Das Instrument wurde 1825 König Friedrich Wilhelm IV. zur Hochzeit geschenkt, ist 2,36 Meter lang, aus Palisander mit 8 cm breitem Messingfries an Deckel, Wänden, Boden und Klappe. In der Klappe mit großem Kranz und Messingeinlagen: "Conzertflügel // von // J. B. Wiszniewsky // in // Danzing". Tastenumfang 6 1/2 Oktaven, C1–g4. Untertasten mit Perlmutt, Obertasten mit Schildpatt belegt. Da der Flügel aus Platzgründen nicht zu öffnen war, kann Hartmann nichts zur Mechanik sagen. Klanglich vergleichbar den Instrumenten von Erard der 1830er Jahre, d.h. "im Baß kräftig aber im Diskant flach, wie alle diese Instrumente aus dieser Zeit", die den "Abschluß der alten Instrumentenbaukunst und zugleich [den] Anfang der neuen Epoche" bilden. Kennt von Wiszniewsky nur dieses Instrument. Bedauert, dass der Flügel verpackt ist, andernfalls hätte Hartmann die Mechanik untersucht und Rück eine Zeichnung geliefert; auch muss eine Lyra mit 2 Pedalen vorhanden sein. Reicht den Brief mit dem Angebot des Vergleichsflügels für München an Rück zurück.
Rücks Musikinstrumente sind gut angekommen und werden von Hartmann instand gesetzt. Das kleinere Zupfinstrument ist ein persischer Tanbur, das Blasinstrument aus Bambus hingegen findet auch Hartmann kurios, da es nur aus einem Bambusrohr in der Art einer Okarina mit verengtem Anblasloch gebaut ist, wobei das Anblasstück, vermutlich ein Doppelrohrblatt, fehlt. "Aber zu greifen ist das Ding nicht, jedenfalls kann man auch mit beiden Händen nicht alle Löcher zu gleicher Zeit zudecken." Wird sich erkundigen und ggf. Rück Bescheid geben.
Handschriftlich Rück links: "Foto Prech [?]"