Rück erkundigt sich, ob er Luithlen ein Foto des angebotenen Roloff-Pianinos gesandt hatte, welches er gegebenenfalls gerne zurück hätte, da nicht sein Eigentum.
Der von Luithlen erbetene Kostenvoranschlag über die Messingsaiten könne Rück erst machen, wenn er diese selbst geliefert bekommt, was unter Umständen nicht genehmigt werden könnte.
Rück schickt das Foto einer Orgel eines Wiener Orgelmachers, die er Luithlen anbietet: "Die Orgel hat vier Register, 4', 2', 1' und Mixtur Quint. das Pfeifenmaterial ist fast restlos original, die Balganlage ist original, jedoch im Unterteil ist seinerzeit auf Wunsch des Besitzers eine Selbsttreteanlage hinzu gebaut worden: [...] Auf der Windlade befindet sich die handschriftliche Signatur: 'Erbaut im Jahre anno October 1762 in Wien von Heimarkter, Orgelbauer' [...]. Mit anderer Handschrift in Bleistift steht noch auf der Lade 'Renovation 1882 Johann Leider, Orgelbauer, Gnas'. // Die Gewichte sind aus Bleiguss, die Orgel ist aussen braun gestrichen. Der Prospekt enthält 21 Pfeifen, Tastenumfang 3 Oktaven + kurze Oktave. Der Preis ist RM 4100.-."
Bittet Luithlen um eine kurze Stellungnahme, da Rück die Orgel auch einem anderen Museum anbietet. Er selbst könne sie aus Platzgründen nicht nehmen, möchte sich während des Krieges allgemein mit Neuanschaffungen zurückhalten, "nachdem meine Instrumente ja fast restlos ausserhalb Nürnbergs verbracht wurden."
Gratuliert Luithlen zur Erwerbung der Hochbrucker-Harfe aus Donauwörth (Inv.-Nr. SAM 565). Rück selbst habe "vor acht Tagen eine herrliche Gitarre von Voboa[m]-Paris [erworben], nach einer Gravierung auf dem Wirbelbrett angeblich im Besitz der Marie Antoinette gewesen. Das Instrument hat eine prachtvoll vergoldete, in die Tiefe gehende Rosette, Schildpattzargen und wunderbar eingelegten Boden. Bezug heute 6-saitig, aber ohne grosse Müh[e] wieder auf den alten 5-doppelchörigen Bezug zu bringen, da zum Glück die Wirbelschaufel unverletzt ist und nur 4 Lö[ch]er provisorisch geschlossen wurden."
Rück berichtet außerdem, einen "Flügel von Al[o]is Graff in Wien" (MIR1113) erworben zu haben, "schwarzpoliert, reich mit vergoldetem Zierat, typisches Empire [...]. Auf dem Schild ist der Name mit zwei f geschrieben, während der Schubert-Flügel die Signatur mit einem f trägt: offensichtlich hat man das in damaligen Zeiten nicht so tragisch genommen."
Als Postskriptum und mit anderer Schreibmaschine unter dem Gruß gibt Rück eine Anmerkung zur Orgel, "um Missverständnisse zu vermeiden", informiert er, dass die eigentliche Blasebalganlage der Orgel "völlig intakt" sei und funktioniere. "Die Disposition ist wie folgt verteilt: Gedeckt 4' durchaus von Holz, die letzten 12 Stück sind offen. Principal 2': die tiefsten C D E F sind von Holz gedeckt, dann die nächsten 21 Zinn im Prospekt. Quint 1 1/3' Zinn // Octav 1' Zinn."