"Aus befreundeter Hand" sei Rück ein "älteres Piano" aus der Mitte des 19. Jahrhunderts der Firma Roloff angeboten worden. Rück selbst habe bereits ein ähnliches Klavier und habe aktuell auch keine Vergleichsmöglichkeit, da seine Sammlung größtenteils in Depots außerhalb Nürnbergs sei. Deshalb bietet er dieses Instrument Luithlen an und würde es für ihn erwerben, da sich nach Meinung Rücks "überhaupt kein frühes Piano" in der Wiener Sammlung befinde. Folgende Zustandsbeschreibung leitet Rück an Luithlen weiter:
"Der Stimmstock ist intakt, die Wirbel gehen gut, müssen aber etwas tiefer geschlagen werden. Der Steg ist fest, ebenso der Rasten. Der Rasten wird noch mit Eisenstäben gehalten, die parallel zu den Holzrastenbalken laufen. Das Instrument ist schrägsaitig, die Bassaiten laufen schräg nach der Diskantseite zu. Die Hämmer sind z.T. von Motten angefressen, die Dämpfung ist gut, nur zum Teil zu ergänzen. Das Instrument hat eine Holzkonstruktion, es steht einen Ton zu tief, es hat Elfenbein- oder eine andere Bein-Klaviatur, trägt die Nummer 1155, äußerlich Palisander, der Furnier weist Risse auf, wie das bei dieser Holzart gewöhnlich der Fall ist. Grosse Instandsetzungsarbeiten sind demnach nicht nötig. Der Resonanzboden hat zwei Risse, die leicht beseitigt werden können."
Freut sich für Luithlen, dass er vom "Klavierhändler Hugo Reiher aus Heidelberg einen historischen Flügel erwerben" konnte. "Ich [Rück] veranlasste nämlich Herrn Reiher, Ihnen diesen Flügel anzubieten."
Die angekündigte Kopie des Verzeichnisses der Flötenbauer von Dayton C. Miller will Rück in der kommenden Woche schicken; es sei wertvoll, da es u.a. sehr seltene Namen aufführt. Wohin die Sammlung Millers von "etwa 1400 Flöten gekommen ist, weiss ich nicht. Wahrscheinlich blieb sie in Cleveland [seit 1941 in der Library of Congress, Washington DC]."
Rück berichtet darüber, aktuell einen "Johann Andreas Stein - Flügel [MIR1097] von 1788" zu restaurieren, der "bis Mitte kommender Woche" fertig werden soll, um anschließend sogleich in ein sicheres Depot zu kommen [das Instrument wird aufgrund der Kriegsumstände erst 1954 vollständig restauriert werden]. "Denn wir hatten ja am 8.d.M. einen scheusslichen Fliegerangriff, der enormen Schaden verursachte. Ich und mein Personal kam heil davon, nur das Dach und die Schaufenster und diverse Fensterscheiben erlitten Schaden."
Dankt Luitlen nochmals für dessen Aufsatz zu Conrad Graf (Luithlen 1943) und macht auf einen eigene kleine Notiz in der Zeitschrift für Instrumentenbau aufmerksam (Rück 1943), worin Rück sich erlaubte, "auch Ihren Andreas Stein-Flügel [Inv.-Nr. SAM 560] mit zu erwähnen."
Bedankt sich außerdem für die übersandten Abzüge der Lauten-Fotografien und bietet an, sowohl Platten als auch Papier liefern zu können.
Die von Luithlen bestellten Stahl- und Messingsaiten seien bestellt, die Stimmwirbel bereits in Arbeit, ebenso die Fotografie seines Stein-Flügels.