Rück bedankt sich für Klapsias Brief und berichtet, dessen Beitrag in der Zeitschrift "Belvedere" mit Interesse gelesen zu haben.
Rück und Personal seien "heil durch den schauderhaften Bombenangriff durchgekommen. 1 Meter vor meiner Werkstätte brannte neben dem Holzlager eine 14-kg-Bombe, vor dem Haus Tafelfeldstrasse ging am Nebenhaus eine nieder, zwei weiter hinter dem Haus in der Jahnstrasse und ringsum waren verschiedene Brände.
An kulturellen Stätten sind vernichtet: abgebrannt ist bis zum 1. Stock die Mauthalle, deren vordere Giebelwand noch steht, ferner die spätgotische Leonhardskirche, ein Trakt des Germanischen Museums. Schwer in Mitleidenschaft gezogen ist das Dürer-Haus, Tiergärtnertor, einen Treffer bekam die Burg. Die übrigen Schäden in der Altstadt beziehen sich auf vielleicht kunsthistorisch weniger wichtige Bürgerhäuser. An Kunstwerken ist im Germanischen Museum nichts verloren gegangen, ebensowenig bei [Leiter der Kunstsammlungen der Stadt Nürnberg Eberhard] Lutze, da alles rechtzeitig vorher geborgen werden konnte."
Da der "April für Fliegerangriffe leider noch ein gefährlicher Monat ist", will Rück seine Wien-Reise auf Mai verschieben. "Hoffen wir zu Gott, dass bis dort noch alles heil bleibt. Der Angriff auf Nürnberg war der viertschwerste im Reich, der bisher getätigt wurde. 500 Häuser sind ganz zerstört und 1580 schwer beschädigt, ein paar tausend leicht beschädigt. Bei mir selbst muss die Schieferbedachung erneuert werden, was z.T. schon geschehen ist. Die 4 Schaufensterscheiben und 20 Fensterscheiben sind kaputt, sonst passierte nichts."
Hofft, dass Klapsias Rückstellung vom Kriegsdienst noch weiterhin wirksam sein wird.