NL Rück, I, C-970d

Erneute Bitte Rücks, den Nachweis für die Zahlung der beiden Flügel (Graf und Erard) zu erhalten, da der Verkauf nun zwei Jahre zurückliege und er durch den finanziellen Ausfall "ziemlich stark geschädigt" sei.

Zeigt sich tief erschüttert über den Tod Heinrich Klapsias: "Wir beide verlieren in ihm einen warmen herzigen Freund und Förderer unserer Bestrebungen, das Museum eine wertvolle Kraft."

Auf Luithlens Anmerkung hin, auf der Suche nach einem geeigneten Restaurator zu sein, empfiehlt Rück Spezialisten "unter den ausgewiesenen sudetendeutschen Klaviermachern". Er selbst könne dem Museum aktuell nicht helfen, da die Grenze "hermetisch geschlossen" sei.

Der Rücktransport von Rücks in Sighartstein ausgelagerten Instrumenten sei durch die amerikanische Militärregierung "vorbildlicherweise" durchgeführt worden. Unterstützt wurde er durch Direktor Christian Bösmüller in Salzburg. "Als Militärtransport langten die [zwei] Waggons unverletzt und tadelfrei in der ersten Novemberhälfte in Erlangen ein", wo sie nun im Kollegienhaus auf einer Fläche von 200 qm untergebracht würden und in der auch wissenschaftlichen Oberaufsicht Rudolf Steglichs stünden.

Für die Pflege der Instrumente ist auch Rück auf der Suche nach einem neuen Mitarbeiter, "weil mein Werkmeister Käser es vorzog Nürnberg den Rücken zu kehren. Ich fand aber einen tüchtigen sudetendeutschen Klaviermacher als vollwertigen Ersatz." Bedauert die geschlossenen Grenzen, weshalb er seinen alten Restaurator Otto Marx nicht aus Leipzig kommen lassen könne, um den neuen einzuarbeiten.

Die Rückführung der Sammlungsbestände aus den fränkischen Depots werde voraussichtlich nach dem Winter abgeschlossen. "Die Blas-, Streich- und Zupfinstrumente werde ich in den Kisten verstaut lassen müssen, weil wir keinerlei Vitrinen haben, ich selbst infolge der enormen Verluste an Hab und Gut auch nicht mehr die finanziellen Mittel habe, um Vitrinen auf eigene Kosten zu beschaffen".

Erlitt im Oktober einen leichten gesundheitlichen Rückfall.

Im neuen Jahr wird sich alles um den Wiederaufbau des Wohnhauses in der Jahnstraße 27 drehen, da Rück aktuell nur 10 qm Büro- und 15 qm Werkstattfläche zur Verfügung stünden.

Würde Luithlen sehr gerne wieder einmal sehen und über viele Dinge sprechen. Hat einen "Passantrag nach Österreich" gestellt.

In der Frage des Restaurators bietet Rück Unterstützung durch seinen "Freund Bösmüller" an. "Er weiss wieviel ich für die Stiftung [Mozarteum] getan habe und so hilft er mir in jeder Weise."

Absender/Urheber Person
Empfänger Person
Datum
1946,12,30
Schreibort
Nürnberg
Erwähnte Objekte
erwähnt als
Transport
erwähnte Institutionen
erwähnt im Zusammenhang
Transport Musikinstrument(e)
erwähnt im Zusammenhang
Transport Musikinstrument(e)
erwähnt im Zusammenhang
Sammlungsbestand
erwähnt im Zusammenhang
Kontaktinstitution
erwähnt im Zusammenhang
Transport Musikinstrument(e)
Auslagerung