"Lieber Herr Professor Steglich!

In Eile kurz Nachricht, vielen Dank für Ihren 1. Brief, der mich sehr interessierte. Auch ich habe einen Stoss unerled. Briefe hier liegen. Soeben beauftragte ich Haid, Ihnen telefonisch mitzuteilen, weils rascher geht, dass ich 15 Gramm Aurum 14kar. hier für Sie seit Wochen liegen habe, auch schon längst bezahlt habe und immer wartete, wie es legiert werden sollte für die Arbeit, weil hier eine Affinerie ist. Jetzt muss ichs Ihnen allerdings unlegiert überbringen, aber das kann ja der Zahnschlosser auch ebenso machen lassen. Ferner: den Rest, etwa 15 bis 20 Gramm nehme ich auf der Rückreise ebenfalls in Empfang, so dass Sie mit dem ganzen Quantum rechnen können: ich übergebe es Ihnen sobald ich in Nbg wieder eingetroffen bin. Pressierts aber, kann ich sofort - d.h. in zwei Teilen senden: hierüber wäre mir aber postwendene Mitteilung hierher erwünscht, aber sofort, damit sie mich noch erreicht. Ich will nämlich bald hier weg, warte nur noch auf ein Zeugnis Prof. Kauders für ein Gesuch betr. Hugo. Halle mit Interesse gelesen, besonders, dass der dortige 'Restaurator' alle Instrumente spielbar machte: da hätte ich die wertvolle Marx-Zeit sparen können! Im übrigen dürften die Neuerwerbungen wohl ziemlich von N. stammen. Jedenfalls: der Mohr Rück hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen. - Ich treibe hier noch fest Massagekur, die mir gut tut, z. Zt. plagt mich ein Luftröhrenkatarrh allerdings, doch bin ich in Behandlung. Wetter war saumässig, in 6 Wochen etwa 3-4 Sonnentage! Vielen Dank für die Rossinimitteilung, es freut mich, dass wenigstens einmal der schöne Erard [MIR1125] zum Zuge kam. Noch mehr freute mich aber, dass ein verständig mitgehendes Auditorium Ihren Vorträgen die gebührende Aner-".