"Lieber Herr Doktor,

für den fall, daß Sie den Brief, den ich letzten Donnerstag bei Frl. Müller abgab, noch nicht bekommen haben, schnell ein paar Zeilen. Ich habe heut vormittag von 10-12 in meinem Institut zwei amerik. Offizieren Klavierstunde zu geben, wäre also erst nach 12 dort zu sprechen; ich bleibe bis gegen 1 Uhr dort.

In meiner Vorschlagsliste für Konzerte und Musikvorträge in Erlangen habe ich auch historische mit Klavichord, Spinett (Cembalo) und Mozartklavier aufgeführt. Ich hoffe sehr, daß davon einiges zustande kommt, sowohl für die Bevölkerung als für die Amerikaner. Allerdings glaubt Herr Nemeskei für einen Hammerflügel kaum Platz zu haben. Vielleicht finde ich hier trotzdem irgend eine Möglichkeit.

Demnächst will Herr haber meine Sachen von Pottenstein bringen. Dann will ich wegen der beiden historischen Instrumente versuchen, für meine Wohnung das 'Offlimits' zu bekommen. Hoffentlich klappt's.

Die Besserung, die Sie seit Montag verspürten, hat hoffentlich angehalten, so daß Sie von Tag zu Tag wieder frischer und munterer werden und bald wieder völlig mobil sind, auch ohne Gastein (das ich Ihnen aber trotzdem zur allgemeinen leiblichen und seelischen Auffrischung wünsche! Ich habe auch so eine Pille Sehnsucht dorthin und nach Salzburg, aber wer weiß, ob und wann das wieder einmal wird!)

Ihnen und Frl. Luise herzl. Grüße!

Ihr // Steglich."