"Lieber Herr Professor!
Der Stunk mit Vetter Funk wird immer grösser. Er ist mächtig geladen und lädt seine Ladung auf mich ab, zieht sich in den Schmollwinkel zurück.
Ich würde empfehlen, dass Sie doch zusehen, die Sache schleunigst aus der Welt zu schaffen bezw. in eine andere Bahn zu lenken, indem Sie ihm entweder schreiben oder mit ihm sprechen. Beiliegender Brief zeit die geballte Ladung. Ich persönlich habe das Gefühl, dass wir z.Z. alle miteinander grössere Sorgen hätten als wegen dieses Drecks einer Abschrift ein solches Getue zu machen.
Ich gebe Ihnen den Brief vertraulich zur Kenntnisnahme inliegend, nachdem ich bereits wegen der Sendung des ersten Briefes meinen Rüffel bezogen habe. Desgleichen lege ich Kopie meiner Antwort bei.
Bitte nicht vergessen: Mittwoch nachmittags Besprechung Lutze.
Im März erscheint letztmals im Kriege die Paul der Wit'sc[he] 'Zeitschrift für Instrumentenbau'. Der Leiter meiner Wir[t]schaftsgruppe, Herr Krause, legt Wert darauf, dass in dieser Nummer noch ein kurzer Bericht über die beiden Konze[r]te in Roth und Hilpoltstein und über die gelungene Restaurierung des Stein-Flügels [MIR1120] kommt, um diese Tat für immer festzuhalten. Ich bitte Sie darum; vielleicht ist es Ihnen möglich, morgen auf der Herfahrt einen kurzen Artikel darüber zu verfassen und mir abends zu geben, da Redaktionsschluss gegen Ende dieser Woche ist und der Artikel dann erst wieder von Berlin nach Breslau gehen mus[s.]
Herzlichen Dank im voraus. Bitte Ihren eigenen Namen nicht zu vergessen!
Herzlichst grüsst Sie // Ihr
2 Anlagen."
Unter dem Titel "Zwei Klaviere der Nachfolge Joh. Andreas Stein aufgefunden" wurde der im obigen Brief gewünschte Artikel in der Zeitschrift für Instrumentenbau 63, 1943 (S. 69) veröffentlicht.