Siehe auch den Entwurf dieses Textes.

"Ein klanglich und kunstgewerblich ebenso prachtvolles wie geschichtlich durch das Spiel grosser Musiker geadeltes Instrument ist dieser Flügel [MIR1125] des berühmten, einer elsässischen Familie entstammenden Pariser Klavierbaumeisters Erard.

Er stand einst im Hause von Chopins Verleger in Paris, einem Mittelpunkt des gesellschaftlichen und künstlerischen Lebens zu einer Zeit, da Chopin und Liszt, Berlioz und Paganini und Rossini darin ein- und ausgingen und Richard Wagner eine Zeit lang in diesem Hause wohnte.

Chopin, der die langen Diners nicht liebte, pflegte sich bald in den Musiksalon zurückzuziehen, die kleine Adoptivtochter des Hauses - durch deren spätere Verheiratung mit dem württembergischen Baudirektor v.L. [Christian Friedrich von Leins] der Flügel nach Stuttgart kam - auf die Knie zu nehmen und ihre zarten Fingerchen in die schwere Kunst des Klavierspiels einzuführen.

Aus Stuttgarter Besitz [Sammlung Klinckerfuß] hat dann das Haus Rück in Nürnberg das edle, kostbare Instrument für seine Sammlung erworben. In seinem klaren, schlanken, nervigen und eleganten Ton wird uns das Wesen Chopin'scher Musik wunderbar lebendig.

Univ.-Prof. Dr. Rudolf Steglich.

Konzertflügel Erard - Paris, vom Jahre 1839 [MIR1125], aus der Sammlung Historischer Musikinstrumente im Pianohaus Wilhelm Rück - Nürnberg."

Siehe hierzu auch den Brief vom 16.11.1940, in dem die Provenienz des Instruments nachgezeichnet wird und aus dem Steglich offenbar seine Information, zuweilen auch den Wortlaut bezieht.