"Lieber Herr Marx!
Freundlichen Dank für Ihre werte Zuschrift vom 6.ds.Mts.. Aus den beiliegenden Copien ersehen Sie bereits, dass Herr Dr. [Werner] Danckert aus Erfurt in den nächsten Tagen nach Dresden kommt, um den Flügel [Hammerflügel von Fessel] zu begutachten. Ich empfehle Ihnen - vertraulich - Herrn Dr. Danckert den aus Chemnitz kommenden Gräbner - Flügel [MIR1106] nicht zu zeigen, da er sonst diesen Flügel will und ich möchte diesen Gräbner - Flügel für unsere eigenen Zwecke behalten. Erwähnen Sie also von den Gräbner - Flügel, der unterwegs ist, garnichts.
Ich sende Ihnen gleich in den allenächsten Tagen den noch hier habenden Hammerflügel zu und möchte, dass Sie dann sowohl den Pedal - Hammerflügel [MIR1127], als auch den Gräbner - Flügel gleich in angriff nehmen. Mit anderen Worten: Wenn das Tafelpiano [MIR1166] soweit fertig ist, nehmen Sie die beiden Hammerflügel in Arbeit. Ich trachte, dass Sie bis Sonntag über 8 Tagen den 2. Hammerflügel auch dort haben, damit Sie dann mit Ihrem Herrn Bruder [Otto Marx] die Arbeit in beiden Fällen durchsprechen können. Die Zeichnungen für die Pedal-Anlage liegen dem Flügel bei.
Das gesandte Paket von Seiler enthält das Holz..[sic] Bitte schreiben Sie mir, ob es soviel Mahagoni-Holz ist, dass Sie daraus den Klotz anfertigen können, weil ich nämlich ursprünglich das Mahagoni-Holz für ein Pedalbrett bestellte, weil wir uns damals nicht klar waren, ob wir nicht ein Brett machen. Nachdem wir uns aber endgültig für 8 Füsse, davon den 7. Fuss mit Klotz und Pedal, entschlossen haben, ist diese Sache endgültig so zu regeln. Durchschlag dieses Briefes sandte ich Ihrem Herrn Bruder.
Die alten Elfenbein-Belege lege ich dem Hammerflügel bei. Gleichzeitig sende ich Ihnen a conto Ihrer Rechnung vom 1.ds.Mts. einen Scheck auf
Mk. 150.-
zur gefl. Gutschrift und begrüsse Sie bestens als // Ihr ergebener".