"Sehr geehrte Herren!
Für freundliche Teilnahme bei dem Hinscheiden meiner lieben Schwägerin danke [ich] Ihnen herzlich.
Den Betrag des mir freundl. übersandten Schecks 151.94 benutzte ich bestens dankend zum Ausgleich m/ Rechnung v. 16.3.
Als mein Bruder [Otto Marx] hier war besprachen [wir] eingehend die Docken des Spinetts, mit dem Resultat, daß wir vollständige Erneuerung derselben vorschlagen. Die Docken hatten bisher noch keine Dämpfer, um solche einzuschneiden, scheidet ein Teil der Docken aus, da die Dockarme (seitl. der Zungen) zu schmal sind. Weiter scheidet ein Teil der Docken wegen Wurmfraß aus und eine Anzahl deswegen, weil sie seitlich so verschnitzt sind, daß sie nicht mehr sicher von den Tasten angegriffen werden und auf den Nebentasten gleiten können. So bleibt von dem Spiel wirklich Brauchbares nicht viel übrig und erbitte ich in dieser Frage baldige gefl. Rückäußerung.
Die Pedalfrage [betrifft MIR1166] wird sich wahrscheinlich in der Weise erledigen, daß ein Pedal am linken mittlern hinteren Fuß angebracht wird.
Betreffs der Spielart des Hubertflügels [MIR1176] kann ich an den Federn, die schon aufs Äußerste abgeschwächt wurden, ein Weiteres zu tun, nicht empfehlen. Der Dämpfer, der hier durch die Federkraft auf die vieberierende [sic!] Saite nur flach aufgelegt wird, verlangt eine gewisse Federkraft.
Anders beim Mozartflügel [Hammerflügel Walter MIR1099], wo sich der Dämpferkeil nur leicht in das Saitenchor einzufügen braucht und schon gute Dämpfung bewirkt. Und dann, um einmal die Spielart mit der des Mozartflügels zu vergleichen, spricht auch der Unterschied des Systems der Mechaniken bedeutend mit.
Wegen Messingsaiten will mein Bruder zunächst in einem Leipziger Spezialgeschäft, wo er schon gute Saiten kaufte, nachfragen, ob es dort möglich ist, die sämtlichen erforderlichen Stärken zu bekommen.
Mit hochachtungsvollem Gruß // ergebenst // Bruno Marx".