["Lieber Herr Marx!
Zum Tode Ihrer Schwägerin spreche ich Ihnen mein herzlichstes Beileid aus.
Ich erhielt Ihren Brief mit den Broncezeichnungen und habe Ihrem Herrn Bruder [Otto Marx] über die Sache geschrieben. Die Frage der Pedalanlage [betrifft MIR1166] wollte er gestern mit Ihnen besprechen, da ich einen Katalog fand, in dem ein ähnlich konstruiertes Pedal aus einer Abbildung ersichtlich ist.
Wenn Sie glauben, dass die harten Saiten gut tun, bin ich selbstverständlich bereit, von dem von Ihnen zu übernehenden Quantum einen Teil abzunehmen als Reserve für Reparatur. Ich habe nur Bedenken, dass die harten Saiten beim Stimmen leicht reissen. Mein Stimmer hat an dem Mozart-Flügel [Hammerflügel Walter MIR1099] gleich beim ersten Stimmen im Bass eine Messingsaite abgerissen, was jedenfalls auf nicht vorsichtiges Stimmen von ihm zurückzuführen war. Der Mozartflügel ist sehr hübsch geworden und ich spreche Ihnen meine volle Anerkennung für die gemachte Reparatur aus. Er macht uns viel Freunde, da es ein schönes wohlgelungenes Stück ist.
Wegen der Vorderfront für das Spinett und wegen der Mechanik das Claviorganums [MIR1184] können wir erst weiter korrespondieren, wenn diese Instrumente zur Reparatur abgegangen sind.
Ich versprach Ihnen noch von unserem Saitenvorrat zu senden. Ich lasse ihn heute hersuchen und werde Ihnen dann zum Ausprobieren verschiedene Nummern zuschicken. Unser Material war von Rösslau. Wie sich Ihr Herr Bruder an einem bei ihm zum Neubezug befindlichen Salterio überzeugen konnte, rissen diese Rösslauer Saiten nach ca. 2 Jahren von selbst ab, was ein Beweis ist, dass das Messing müde wurde, oder mit anderen Worten, die Saiten nicht einwandfrei hergestellt wurden.
Mit der Herstellung der beiden Clavichorde sind wir einverstanden und Sie wollen diese gemäss Ihrem Vorschlag in Angriff nehmen.
Wegen des Hubert-Flügels [MIR1176] werde ich gerne Ihre weiteren Nachrichten erwarten, ob sich die Spielart noch leichter machen lässt.
Weiter sende ich Ihnen zum Ausgleich Ihrer Rechnung für die Walter-Flügel-Reparatur einliegend Scheck a/ Städt.Sparkasse Konto 940
Mk. 151.94
Nr. 750865 vom 28. März ds.Js. Ihre Rechnung macht Mk. 188.60, hiervon ab mein Guthaben gemäss Ihrer Rechnung über den zweimanualigen Kielflügel, Mk. 36.66, bleibt obige Summe.
Mit freundlichen Grüssen // Ihr".