NL Rück, I, C-970f

"Mein lieber Herr Dr. Luithlen,

heute komme ich mit einer neuen Anfrage, bei der ich Ihre Hilfe gegebenenfalls benötige. Ich sah in Innsbruck in der Ausstellung 'Kunstschätze aus Wien' das entzückende Bild 'Der kleine Ta[m]burinschläger, venezianisch um 1550' und erstand davon eine Farbdruckkarte.

Herr Haid wird Ihnen berichtet haben, dass wir in bälde unseren neuen Verkaufsraum im Parterre eröffnen und in diesen kommen auch 5 Vitrinen mit historischen Instrumenten. Wir wollen in weiten Kreisen nicht nur für unser Geschäft mit einer Einladung zur Eröffnung werben, sondern ich will dabei auch das Interesse für historische Instrumente wecken. Wir werden eine Einladungskarte drucken lassen und ich dachte daran, in dieser Karte als bildlichen Schmuck die Kunstdruckkarte mit dem Tamburin schlagenden Kind zu verwenden.

Ich br[ä]uchte von dieser Karte je nach der in Aussicht genommenen Auflage 200 bis vielleicht sogar 600 oder 700 Stück.

Ich frage heute bei Ihnen an, bzw. bitte ich Sie um Weiterleitung meiner Anfrage, ob ich bei einer Abnahme von den obengenannten Stückzahlen nicht eine Ermässigung des Preises bekommen könnte.

Die Firma Bruckmann, Graphische Kunstanstalt, München gibt mir bei Abnahme von mindestens 400 solcher Kunstkarten den Händlerrabatt von 40%.

Ich weiss natürlich nicht, ob die genannten Karten im Verlag des Kunsthistorischen Museums Wien vertrieben wird oder evtl. durch einen Kunstverlag.

Möchten Sie wohl so lieb sein und mir über diese Sache berichten. Zu Gegendiensten bin ich gerne bereit. Eventuell könnten wir auch die von meinem Haus gelieferten Elfenbeinplatten gegen eine Anzahl Karten glatt verrechnen, sodass es einer Zwischenschaltung meines Freundes Katholnigg gar nicht bedürfte. Den überschiessenden Spitzenbetrag würde dann Katholnigg in Schillingen bezahlen, um eine glatte Verrechnung zu ermöglichen.

Ich kann natürlich auch den Gegenwert über meine Devisenstelle anfordern, wenn das Kunsthistorische Museum dies wünschen würde.

Um Ihnen den kaufmännischen Teil möglichst zu erleichtern, sende ich Durchschlag dieses Briefs an meinen alten Freund Duneitz und bitte diesen, sich mit Ihnen telefonisch über die Frage auszusprechen. Er wird Ihnen ja überdies inzwischen meine persönlichen Grüsse telefonisch übermittelt haben.

So viel für heute. Sie erhalten diesen Brief aus Salzburg, wo ich am Montag kurz weile, am Mittwoch bin ich wieder daheim.

Ihre freundliche Rückantwort erbitte ich an die Adresse

Herrn Meindl, Kunstgallerie Welz // Salzburg, Siegmund Haffnergasse, // von dort wird sie mich erreichen.

Mit herzlichen Grüssen // Ihr".

Absender/Urheber Person
Empfänger Person
Datum
1952,11,21
Schreibort
Nürnberg
erwähnte Institutionen
erwähnt im Zusammenhang
Ausstellungsplanung
erwähnt im Zusammenhang
Ausstellungsplanung
erwähnt im Zusammenhang
Kontaktinstitution