"Sehr verehrter Herr Doktor!
Ihr Brief vom 19.II. zeigt mir zu meinem Erstaunen, daß Sie anscheinen ohne Nachricht von mir sind. Die Photographien der beiden Walterflügel (darunter die Neuaufnahme) mit Reproduktionserlaubnis habe ich samt einem Brief am 22. Januar an Herrn KATHOLNIGG geschickt und am 23. Januar einen Brief folgen lassen. Am 14. Februar habe ich sehr eingehend Ihre verschiedenen Fragen nach unseren alten Klavieren behandelt. Bitte erkundigen Sie sich doch über den Verbleib dieser zum Teil wichtigen Sendungen!
Unter den in meinem Brief vom 14. Februar den Betrachtungen zugrundegelegten Hammerflügeln zeigt einzig und allein JAKESCH die von Ihnen im Schreiben vom 19.II. geschilderte und mit Photographie illustrierte Anordnung von nur einem Stift für jede Saite bei dem auf dem Resonanzboden verlaufenden Steg. [Handschriftl. Anm. U. Rück: "Einschnitt?"] Walter I und II wie alle anderen haben Doppelstifte an diesem Steg bei den zweichörigen Saiten. Bei den dreichörigen Saiten haben Walter I und II sowie Schantz einfache Stifte, aber keine Einschnitte, bei Hofmann II sind alle Stifte doppelt, bei den übrigen teilweise.
Ein weiteres Exemplar der Photographie des Beethovenflügels schicke ich, sobald ich weiß, daß meine bisherigen Sendungen alle angekommen sind. Wenn Sie unsere Sammlung gelegentlich einmal eine Schachtel Platten stiften wollen, so ist das gewiß ein sehr freundlicher Gedanke. Die Photographin wünscht sich für einen solchen Fall panchromatische Platten 18 x 24, sei es nun Agfa, Gevaert, Ilford oder Ähnliches. Vielen Dank für Ihre Liebenswürdigkeit!
Nun hoffe ich auf baldige Antwort über die richtige Ankunft der Sendung und bin mit vielen herzlichen Grüßen wie immer // Ihr ergebener // [handschriftlich] Victor Luithlen".