NL Rück, I, C-970f

"Sehr verehrter, lieber Herr Dr. Luithlen!

Ich danke bestens für Ihren lieben Brief vom 12. August 1952 und freue mich, dass Sie mit Ihrer wertvollen Ladung wieder gut nach Wien zurückkamen: das war eine sehr anstrengende Tour und so verdienen Sie den Urlaub recht wohl. Der Frachtenbahnhof, den Sie in Nürnberg durchquerten, ist der grosse Rangierbahnhof, der ein ganzes Stadtviertel für sich bedeutet.

Meine Studie über den Walter-Flügel leite ich Ihnen von Gastein aus zu, sobald Sie wieder nach Wien zurückgekehrt sind und wäre Ihnen dankbar, wenn Sie die Güte hätten, Ihrerseits die neuaufgetauchten Walter-Flügel soweit es Ihre wertvolle Zeit erlaubt, expertisieren könnten und möchten. In der Zeitungsnotiz hätte ja wohl meine Arbeit erwähnt werden können, da sie im Rohbau schon seit vielen Monaten der Stiftung Mozarteum mit etwa 50 Belegfotographien vorliegt, was eigentlich Herr Dr. Rech hätte wissen müssen. Im heurigen Mozart-Jahrbuch will ich sie noch nicht veröffentlichen, da ich Ihre wertvollen Wiener Funde und den neuaufgetauchten Eisenstädter [Hammerflügel Walter] mit berücksichtigen will, auch Ihr mir bisher so freundlich zugeeignetes Material mit verwenden möchte. Leider hinderten meine schwedische Reise und ungeheuer viel Arbeit im Geschäft, die Arbeit zu ergänzen. Ich muss dies auf stille Wintermonate verschieben, sodass die Arbeit erst im nächsten Jahr im Mozart-Jahrbuch erscheinen kann. Auch das Fotographie-Material bedarf einer Ergänzung. Sehr wertvoll wäre mir dazu, Fotographien des Eisenstädter Flügels: 1-x von oben gesehen, um den Resonanzboden und Blindboden zu verdeutlichen und den Flügelumriss und 1-x von der Front gesehen, wie Ihre so ausgezeichnete Fotographin immer die Instrumente aufnimmt.

Ich bin Ihnen sehr dankbar, dass Sie nach Rückkehr aus den Ferien im Musikverein nach der von mir gewünschten Schrift zu fa[h]nden die Güte haben. Ich bin ab 1./2. September in Badgastein für den ganzen September im Hotel 'Krone'. Wenn wir uns dort oder meinetwegen auch in Salzburg treffen könnten, wäre das fein. Da ich aber leider Ihre Ferienadresse nicht weiss, fürchte ich, dass der Biref bis zu Ihrer Rückkehr liegen bleibt. Ich mache aber rückwärts auf den Umschlag den Nachsende-Vermerk.

Von Neuerwerbungen kann ich Ihnen nichts berichten, aber 2 Oktav-Spinette kamen inzwischen vom Restaurator des Germanischen Museums zurück in sehr hübscher Verfassung. Er gab Ihnen wieder das alte Gewand.

Inzwischen schöne Ferientage, ein gesundes Zurückkommen und herzliche Grüsse, in alter Freundschaft, wie immer von // Ihrem".

Absender/Urheber Person
Empfänger Person
Datum
1952,08,22
Schreibort
Nürnberg
Erwähnte Objekte
Hammerflügel
Tasteninstrumente
erwähnt als
Foto(s)
erwähnte Personen
erwähnte Institutionen
erwähnt im Zusammenhang
Herausgeber(in)
erwähnt im Zusammenhang
Bestellung Kopie
erwähnt im Zusammenhang
Restaurierung
Literaturreferenz
Rück 1956
Schiedmayer/Dieudonné 1824