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Es ist mir unendlich leid zu hören, daß Ihre Augenerkrankung noch immer nicht ganz behoben ist. Da heißt es nun wirklich Geduld haben: alle meine guten Wünsche sind bei Ihnen, daß Sie recht bald wieder ganz wohlauf sein mögen.
Ihr Referat über den Mozart-Flügel [betrifft Rück 1956] samt dem reichen und schönen Bildmaterial habe ich nun richtig von Salzburg erhalten, und natürlich gleich durchgeschaut! Es ist höchst interessant, diese Einzelheiten zu studieren, die Sie mit so viel Genauigkeit dargestellt haben. Nehmen Sie meinen herzlichsten Dank für die Sendung! Ihr Manuskript soll hier bei mir wohl aufgehoben sein: ich werde es dann dringend brauchen, wenn wir unsere Eisenstädter Expedition einmal durchführen. Ich sehe allerdings nun, daß ich neben der Photographin und ihrer Apparatur auch den Klaviermacher mitnehmen muß. Es wird etwas kompliziert werden. Der Flügel steht in einem sehr kleinen Raum, ist innerlich natürlich verstaubt und außerdem vorne bei der Klaviatur verleimt oder verschraubt, so daß das Öffnen vielleicht Schwierigkeiten machen wird. Vorderhand kann ich noch gar nicht daran denken, diesen Eisenstädter Ausflug einzuteilen, da ich selbst und das ganze Personal des Museums mit hundert anderen Dingen beschäftigt sind. In Kurzem wird ja im neuhergestellten ersten Stock des Kunsthistorischen Museums die aus Amerika heimgekehrte große Ausstellung eingerichtet, die Sie in Innsbruck gesehen haben. Ich selbst hatte als 'Kunstwerk der Woche' das Cembalo von Shudi und Broadwood, das sogenannte 'Haydn-Cembalo'. Im Zusammenhang damit habe ich für den 'Wiener Kurier' das kleine Feuilleton geschrieben, das ich Ihnen anliegend überreiche./. Am vergangenen Sonntag hielt ich einen großen Führungsvortrag samt Konzert mit dem Thema 'Das Cembalo' unter Mitwirkung des neuen Leiters der Cembaloklasse der Akademie, des jungen, auzgezeichneten Cembalisten LEONHARDT. Der Mittelpunkt war natürlich das 'Haydn-Cembalo', das wir ganz neu bekielt haben: es klingt fabelhaft, frisch, klar und kräftig. Das moderne Instrument mit seinen Lederzungen fällt dagegen stark ab!
Herrn DUNEITZ will ich gerne nächstes Mal eine Einladung schicken, ich habe es schon notiert! Die nächste Konzertführung wird im Mai sein; Anfang April verreise ich auf mindestens zwei Wochen nach Italien. Unsere Verwaltungskanzlei ist weiterhin bereit, die Ansichtskarten vom 'Tambourinschläger' zu liefern, so bald Sie es wünschen. Den Farblichtdruck dieses Bildes bei Wolfrum wird Herr DUNEITZ ja wohl inzwischen bsorgt haben.
Auch für den Bericht 'Das Spinett auf dem Dachboden' habe ich Ihnen zu danken. Ganz oben ist ja Ihr Herr Restaurator MARX mit der Radleier zu sehen! Freilich scheint es ganz unbegreiflich, daß die Stadt Nürnberg nicht alles daran setzt, um für Ihre Sammlung Räume bereitzustellen. Es ist eben so furchtbar viel zerstört in der Stadt. Auch die Musikinstrumente des Germanischen Museums und des Nationalmuseums in München sind ja nicht aufgestellt. Aber irgendwie müßte doch Rat geschaffen werden können. Im Herbst hat mir Herr Direktor GROTE davon gesprochen, daß er beabsichtigt, im kommenden Sommer eine größere Anzahl von Musikinstrumenten auszustellen. Ist davon noch nicht die Rede gewesen ? Ich könnte mir eine solche Ausstellung unter Ihrer Beteiligung sehr schön vorstellen.
Nehmen Sie nun, verehrter Herr Dr. RÜCK, alle Wünsche für Ihre völlige Wiederherstellung und für gute Ostertage! Bitte grüßen Sie auch Herrn HAID, der Ihnen gewiß mit seinem Frohsinn und Optimismus wie stets die große Hilfe ist, das Fräulein LUISE und Ihre beiden Herren Restauratoren! Mit den herzlichsten Grüßen bin ich wie stets // Ihr ergebener // [handschriftlich] Victor Luithlen
1 Beilage".