"Lieber Herr Dr. Luithlen!

Heute bitte ich Sie um eine Gefälligkeit. Wir sind am Bezug unseres Conrad Graf-Flügels [MIR1119] und sind uns nicht ganz klar über die letzten 7 Basschore. Ich glaube mich zu erinnern, dass der Stockholmer Graf einen kupferüberzogenen Eisenkern hatte. Der Kopenhagener Graf hat Kupferüberzug, aber ich achtete nicht auf den Kern.

Nun wäre mir äusserst wünschenswert, recht bald von Ihnen direkt hierüber zu erfahren, wie Ihre Graf-Flügel im Bass bezogen sind: a) wieviele Chore übersponnen b) diese Chore eng mit Messing oder mit Kupfer überzogen c) diese übersponnenen Chore mit Stahl oder mit Messingkern d) wieviele Messingchore schliessen dann an bis die Stahlchore beginnen?

Für möglichst umgehende Erledigung wäre ich Ihnen sehr dankbar. Es genügt ja der Bescheid in telegraphischer Kürze. Beim Gespinst ist mir besonders wichtig, eng oder weit übersponnen: vermutlich eng und vermutlich läuft Kern und Gespinst noch durch das Wirbelloch des rechteckigen (nicht quadratischen) Stimmwirbels. So ist's in Stockholm. Stockholm hat Stahlkerne.

Eine Untersuchung der letzten 7 Doppelchore an unserem Graf-Flügel Nr. 2788 ergibt, dass der Bezug noch orig.[inal] ist, nämlich weicher Stahlkern mit Messing eng übersponnen. Nun wäre wohl eigentlich das Wichtigste, zu wissen, wie Ihr Flügel Nr. 2787 oder 2789 im Bass das Gespinst hat und darum Sie zu bitten ist der Hauptzweck meiner heutigen Zeilen. Die Schlingen, wo die Saite eingehängt ist, sind im Original daran kenntlich, dass der Stahlkern zopfförmig ist und der Messing-Ueberspinndraht längs des Zopfes leicht aufgewickelt ist, gegen das Zopfende eng beginnt und dann die enge Bespinnung bis zum Ende der Saite, also durch den Stimmnagel und um den Stimmnagel herumgeht. Eine an sich nicht glückliche Konstruktion, denn das Gespinst reibt dann ständig am Schränkstift.

Liebe Grüsse und freundlichen Dank, wie immer von // Ihrem".