"Sehr verehrter Herr Doktor!
Vielen Dank für Ihren so reizend ausgestatteten Neujahrsgruß, den ich auf das Herzlichste erwidere! Ich freue mich sehr, daß mein Aufsatz über unsere Sammlung mit den Bildern Ihren Beifall findet. Was mich betrifft, so wäre ich natürlich gerne einverstanden, wenn Sie eines der Bilder für eine Einladung zu einem historischen Konzert im Germanischen Nationalmuseum verwenden wollten. Das Recht der Vervielfältigung für die Bilder meines Aufsatzes hat jedoch der H. Bauer-Verlag, Wien III. Gärtnergasse 1. Wenn Sie es wünschen, werde ich sehr gerne die Verbindung zwischen dem Verlag und Ihnen herstellen!
Von dem Aufsatz soll auch ein Sonderdruck erscheinen, von dem ich dann ein Exemplar Herrn Professor STEGLIGH widmen wollte. Nun will ich aber selbstverständlich Ihrer Anregung folgen und Herrn Professor STEGLICH ein Stück meiner sehr kleinen Reihe von Pflichtexemplaren als Weihnachtsgruß übersenden.
Ihnen selbst, sehr verehrter Herr Doktor, ist vielleicht der kleine Artikel willkommen, der unlängst aus meiner Feder im ‚Wiener Kurier‘ erschienen ist, als unsere Baßlaute von Wendelin Tieffenbrucker aus dem Jahre 1595 zum 'Kunstwerk der Woche' erwählt war. Möge Ihnen diese kleine Gabe recht herzlich 'Fröhliche Weihnachten' sagen und Ihnen viele gute Wünsche bringen. Vielleicht beschert uns das neue Jahr auch ein freundliches Zusammentreffen, sei es nun hier oder in Salzburg.
Mit den besten Empfehlungen und Grüßen auch an Herrn HAID bin ich // Ihr ergebener // [handschriftlich] Victor Luithlen".