NL Rück, I, C-0444c

Ulrich und Hans Rück schicken Georg Kinsky aus Meran einen Scheck für Josef Lülsdorff über 270 Mark ("Bayr. Hyp. Wechselbank Nbg."), mit der Bitte diesen nicht vor dem 1. November einzulößen. Bittet darum, die italienische Gitarre mit den Instrumenten Nr. 8 (Flageolett russisch), Nr. 11 (Flöte) und Nr. 12 (Bassklarinette MIR477) nach Nürnberg zu schicken, damit Rück diese nochmal genauer und im Vergleich mit der Sammlung Rück begutachten kann, ob er ähnliche Stücke bereits besitzt. Falls Lülsdorff bereit ist, mit dem Preis für die Nummern 7 (Klarinette) und 16 (Ophikleide) runter zu gehen, soll er diese auch zur Ansicht mitschicken. Er würde dann gegebenenfalls einen Gesamtpreis anbieten.

Zu den Angeboten von Wennerscheid in Bonn schreibt Rück: "mit dem Cembalo warten wir ruhig zu. Wegen der Glasharmonika möchte ich um 14 Tage Bedenk Zeit [sic] erbitten." Fragt, ob Kinsky es für realistisch hält, den Preis auf 600 Mark zu drücken. Rück würde Kinsky mit ca. 30 Mark beteiligen.

"Für den Walterflügel [MIR1099] habe ich einmal, um das Terrain zusondieren 2-300 Mark geboten." Im wurde auch ein Hammerflügel aus Kirschbaum mit 5 1/2 Oktaven (F-c) aus der Werkstatt von Jacob Pfister in Würzburg angeboten, mit schwarzen Untertasten und weißen Obertasten, zwei Kniehebeln und Steifeldämpfung. Er hat zwei Risse im Resonanzboden und wäre nach Rücks Einschätzung für 100 bis 200 Mark zu haben, ist dafür nicht mit so einem großen Namen behaftet und hat auch kein so prominentes Vergleichsinstrument wie den Walter-Flügel im Mozarteum Salzburg aus Mozarts Besitz. Den Pfister-Flügel könnte Otto Marx "auf Stimmung bringen". Bittet Kinsky um Rat, welchen der beiden Flügel zu bevorzugen ist und welcher Stimmton zu wählen wäre.

Legt eine Aufstellung mit für Rück interessante Tasteninstrumente aus der Sammlung George Steingraeber in Berlin bei. (Nicht im Akt Kinsky erhalten, siehe NL Rück, I, C-0876.) Die notierten Preise stammen noch von dem verstorbenen George Steingräber und werden von Rück als nicht mehr zeitgemäß geschätzt. "Die Instrumente sind in spielbaren Zustande, alle Teile so wie ich bei der kürze der Zeit sehen konnte original." Bittet Kinsky um Einschätzung der Preisangaben. Hat Margarethe Steingraeber gebeten, Fotos zu den Instrumenten direkt an Kinsky zu schicken. Rück würde seine Sammlung gerne um eines der drei Cembali erweitern und bittet um Empfehlung. Nennt als Gegenstücke die zwei Cembali der Sammlung Rück: ein italienisches mit zwei Manualen aus der Sammlung Schumacher (MIR1078) und ein "Cembalone [wahrscheinlich Cembalo MIR1075] ohne Bemalung, 2 chörig, wundervoll im Tone, mit vier Oktaven plus 1 Tone von 1695. Soll man nun ein Instrument mit der kurzen Oktave dazu erwerben, weil es älter ist (Nr. 4), oder Nr. 3 oder Nr. 2?" (Vgl. Listen unter NL Rück, I, C-0876: Nr. 4 ist ein Cembalo von ca. 1620, Nr. 3 ist heute MIR1074 und Nr. 2 ein Cembaol von Anfang 18. Jh.)

Rück wäre außerdem an dem Klavichord Nr. 1 (ca. 1720) interessiert, allerdings fast aussschließlich wegen des Deckelbildes. "Wir haben zwei ungebundene, eines zu 5 und eines zu 6 Oktaven. Beide aber ohne Malerei. Von gebundenen haben wir eine Anzahl, etwa 6 oder noch mehr."

Aus Basel wird Rück ebenfalls ein bemaltes Klavichord "laut Foto" (nicht im Akt Kinsky erhalten), ehemals Sammlung Schumacher, mit grunblauer Malerei, angeboten. Bittet um Auskunft, ob Kinsky das Bild für neu hält. "Steg gerade (!), 3+kurze Oktave, Grösse 106 mal 32 1/2, Originalboden und Originale Wirbel." Fragt nach dem Marktwert.  Rück würde es in erster Linie wegen der Bemalung kaufen, da in der Sammlung Rück nur eines mit Bemalung vorhanden ist. "Das aus der Steingraebersammlung wäre allerdings wie uns scheint originalsicher in der Bemalung und wohl deutsch??" Bei Margarethe Steingräber hat Rück Kinsky als seinen Experten angegeben.

"Ohne mehr für heute sind wir mit herzlichen Grüssen an Sie und Ihre Frau Gemahlin // Ihre ergebenen [handschriftlich:] Dr. U. u H. Rück"

Bittet im Nachtrag, Post bis Donnerstag "nach Innsbruck, Hotel Arlbergerhof", danach bis Sonntag nach "München, Hotel Fränkischerhof", danach nach Nürnberg zu schicken.

Absender/Urheber Person
Empfänger Person
Datum
1932,10,24
Schreibort
Meran
Erwähnte Objekte
Gitarre
Zupfinstrumente
erwähnt als
Angebotene(s) Musikinstrument(e)
Flageolett
erwähnt als
Angebotene(s) Musikinstrument(e)
Baßklarinette in B, 19 Klappen
Blasinstrumente
erwähnt als
Angebotene(s) Musikinstrument(e)
erwähnt als
Preisverhandlung
Angebotene(s) Musikinstrument(e)
erwähnt als
Preisverhandlung
Angebotene(s) Musikinstrument(e)
Flöte
Blasinstrumente
erwähnt als
Angebotene(s) Musikinstrument(e)
Cembalo
Tasteninstrumente
erwähnt als
Angebotene(s) Musikinstrument(e)
Glasharmonika
erwähnt als
Preisverhandlung
Angebotene(s) Musikinstrument(e)
Hammerflügel
Tasteninstrumente
erwähnt als
Preisverhandlung
Hammerflügel
Tasteninstrumente
erwähnt als
Angebotene(s) Musikinstrument(e)
Hammerflügel
Tasteninstrumente
erwähnt als
Vergleichsobjekt(e)
Cembalo, einmanualig
Tasteninstrumente
erwähnt als
Angebotene(s) Musikinstrument(e)
Cembalo, einmanualig
Tasteninstrumente
erwähnt als
Angebotene(s) Musikinstrument(e)
Cembalo, einmanualig
Tasteninstrumente
erwähnt als
Angebotene(s) Musikinstrument(e)
Cembalo, zweimanualig
Tasteninstrumente
erwähnt als
Vergleichsobjekt(e)
Cembalo, einmanualig
Tasteninstrumente
erwähnt als
Vergleichsobjekt(e)
Klavichord
Tasteninstrumente
erwähnt als
Angebotene(s) Musikinstrument(e)
Klavichord
Tasteninstrumente
erwähnt als
Angebotene(s) Musikinstrument(e)
erwähnte Institutionen
erwähnt im Zusammenhang
Verkauf Musikinstrument(e)
erwähnt im Zusammenhang
Vergleichsobjekt(e)
erwähnt im Zusammenhang
Angebot Musikinstrument(e)
erwähnt im Zusammenhang
Vergleichsobjekt(e)
erwähnt im Zusammenhang
Sammlungsbestand
Angebot Musikinstrument(e)
erwähnt im Zusammenhang
Sammlungsbestand
erwähnte Ereignisse
Typ des Ereignisses
Preisverhandlung
Involviertes Objekt
Glasharmonika
Angebotspreis
Wert von
600
Wert bis
600
Währung
RM
Involvierte Person
Nürnberg
1932,10
Typ des Ereignisses
Preisverhandlung
Involviertes Objekt
Hammerflügel
Angebotspreis
Wert von
200
Wert bis
300
Währung
RM
Involvierte Person
Involvierte Institution
Nürnberg
1932,10
Typ des Ereignisses
Gutachten Marktwert
Involviertes Objekt
Hammerflügel
Marktwert
Wert von
100
Wert bis
200
Währung
RM
Involvierte Person
Nürnberg
1932,10