Georg Kinsky freut sich, dass Ulrich Rück für seine Sammlung das Spinett von Dominicus Venetus (MIR1086) ankaufen konnte. "Sie sind jetzt der Besitzer eines der bemerkenswertesten italienischen Renaissance-Spinette in Deutschland!"
Hat für Rück den Band von Philip James über Early Keyboard Instruments bei der Lengfeld'schen Buchhandlung in Köln bestellt, die ihn direkt ausliefern wird.
Zu Rücks Frage vom 19. Mai nach Pedalklaviaturen für Spinette kann Kinsky keinen konkreten Rat erteilen. Verweist einmal auf Band 1 des Heyer-Katalogs (Kinsky 1910), S. 104 (Eintrag zu Nr. 86, Cembalo traverso von Cristofori). Kinsky ist weder ein historisches Kielinstrument mit "angehängter" Pedaltastatur noch eine brauchbare Abbildung bekannt geworden. Verweist daher auf Jacob Adlung, Anleitung zur musikalischen Gelahrtheit, S. 556 wo es zum Klavizimbel heißt: "Man macht auch Pedale an solche Werke; oder, welche besser, man macht besondere Pedalkörper und setzt den Flügel darauf." Bietet an, eine Abschrift zu liefern. Vergleicht dies mit dem Pedalclavichord von Gerstenberg aus dem Heyerschen Museum, Katalog Band 1, Nr. 23 (heute Grassi Museum für Musikinstrumente der Universität Leipzig, Inv.-Nr. 23). Kinsky kennt nur ein einziges vergleichbares Instrument, nämlich ein Pedal-Clavecin von Joachim Swanen, Paris 1786, im Musée des Arts et Métiers zu Paris (Heyer-Katalog Band 1, S. 428). Ein weiteres Instrument soll Hofrat Apollo Klinckerfuß in Stuttgart besessen haben. Rät Rück, dessen Nachlass aufzuspüren, "möglicherweise böte sich da eine Kaufgelegenheit."
Das von Rück erfragte dreibändige Werk von Antoine Vidal zu Streichinstrumenten wird seit mehreren Jahren für etwa 300 RM gehandelt. Leo Liepmannssohn hatte es Ende 1927 "sogar zu dem übertriebenen Preise von 600 M angeboten. Es ist sehr gesucht, trotzdem es für die Geschichte der historischen Streichinstrumente schon vielfach veraltet ist und daher für Ihre Zwecke nicht unbedingt in Betracht kommt."
Berechnet für seine Auskünfte 12 RM und weist darauf hin, dass die letzte Liquidation noch nicht bezahlt wurde. "Leider ist meine wirtschaftliche Lage aus begreiflichen Gründen jetzt derart, dass ich mit jedem Betrage rechnen muss!"
Darunter mit Rötel: "Bez. in bar d. Marken LV [?] 28.V.32 mit Brief".