Hans und Ulrich Rück bestätigen Georg Kinsky den Auftrag, für sie nach Berlin zu fahren um dort die drei angebotenen Cembali von Margarethe Steingraeber zu untersuchen und ggf. über den Kaufpreis zu verhandeln. Können noch nicht sicher sagen, ob einer von ihnen auch dazustossen kann, da beide mit der Kalenderproduktion beschäftigt sind und Ende Dezember ggf. in der Druckerei am Ammersee.
Sofern sich Rücks für den Kauf eines der Cembali entscheiden, möchten sie sich an den von Kinsky vorgeschlagenen Preisen orientieren, da Steigraebers Preise "entschieden viel zu hoch sind." Bitten nach der Besichtigung um Auskunft über den Klang und einer Einschätzung zur Eignung als Konzert- und Museumsinstrument.
"Unsere Bemerkungen über das Migliai-Spinett [gemeint ist ein Cembalo] scheinen Sie etwas missverstanden zu haben. Das Instrument dürfte heute mit etwa 4000 Lire zu kaufen sein = M 880.-, an Fracht und Zollspresen und Verpackung dürften noch M 120.- anfallen. Die Ausfuhr-Taxe ist ev. wegzubringen, sodass das Instrument franko Nürnberg auf M 1000.- zu stehen käme. An Reparaturkosten dürften erwachsen etwa M 200.-, sodass es ca. M 120.- kosten würde."
Für die Begutachtung der Berliner Instrumente wäre auch die Reparaturbedürftigkeit für den Preis entscheident. "Die Reparatur an Spinetten kostet durchschnittlich etwa M 150.- bis M 200.- je nach Beschädigung des Resonanzbodens und des Springer-Materials." Nennt als Reparateur Otto Marx.
Ulrich Rück ergänzt im Nachtrag, dass er in einem Katalog von Leo Liepmannssohn den Katalog des Museum Musicale in Bologna entdeckt und festgestellt, dass dieser aus vier Bänden besteht. Bittet Kinsky ihm nur den Band mit der Beschreibung "des 5 manualigen Cembalos mit enharmonischer Tastatur" (Clavemusicum omnitonum, Inv.-Nr. 1766) auszuleihen. Falls der Katalog "in Leipzig bei den Heyer-Akten" liege, würde er Helmut Schultz darum bitten.