Georg Kinsky dankt Ulrich Rück für die Übersendung der 20 Mark. Zeigt sich erfreut, dass Rück einen Teil der von Lülsdorff in Köln angebotenen Instrumente kaufen möchte und die "10 französischen Kupferstiche" (mit Abbildungen von Musikern und Musikerinnen) übernimmt. Bittet um schnelle Überweisung der 40 Mark. (Markierung der 40 Mark und dazu handschriftliche Notiz von Rück: "40 M bez. 18.10.32 per # // B54575 Bay Hyp. W. Bk. Nbg".)
Verweist Rück auf eine Fotografie von dem aus Bonn angebotenen Cembalo und der Glasharmonika, die er am am Vortag mit einem Aufsatz zur Viola pomposa an Rück geschickt hat.
Legt den überlassenen Brief von Steinway (Berlin) und zwei zugehörige Fotos (wohl vom Hammerflügel von Anton Walter MIR1099) bei. "Es wird Ihnen bekannt sein, dass Anton Walter zu den besten Wiener Meistern aus der Zeit der Klassik zählt." Verweist auf den ersten Band des Heyer-Katalogs (Kinsky 1910).
Den Hammerflügel von Walter, der bei Steinway in Berlin steht (heute GNM: MIR1099), schätzt Kinsky als einen typischen "Wiener Hammerflügel jener Zeit" ein. Aufgrund der hellen Untertasten und dunklen Obertasten schätzt er den Flügel auf kurz nach 1800. Schätzt es als ideales Instrument für die Aufführung von Klaviermusik von Mozart und Beethoven (frühe Werke), "zumal ja Mozart selbst einen Flügel von Walter besass (jetzt im Salzburger Mozart-Museum), den er sehr hochschätzte [sic]." (Salzburg, Hammerflügel ca. 1783b). Bedauert die schlechte Stimmhaltung.
Der Tonumfang des Instruments von F bis f3 sei für die Musik von Mozart und Haydn kein Problem. "Von dem erweiterten Umfang – zunächst im Diskant bis c4 – macht Beethoven erst seit 1804 Gebrauch. (Beipsiele: Waldstein-Sonate op. 53, Appassionata op. 57, G dur – Klavierkonzert op. 58.)"
Kinsky verweist darauf, dass die Hammerflügel damals tiefer gestimmt waren. Die Stimmgabel von Johann Andreas Stein habe 1780 nur 422 Hz gehabt. "Wenn Sie sich für dieses – freilich etwas verwickelte und nur teilweise aufgehellte – Thema interessieren, gebe ich Ihnen gelegentlich gern nähere Nachweise."
Wird in absehbarer Zeit nicht nach Berlin Reisen. Empfiehlt die Cembali aus dem Besitz von George Steingraeber, die ihm von früheren Besuchen bekannt sind und über einen schönen Klang verfügen.
Richtet Grüße an Bruder Hans Rück.