Die Gebrüder Rück teilen Georg Kinsky mit, dass das Paket der Lengfeld'schen Buchhandlung noch rechtzeitig eingetroffen ist. Die "Herren" (wahrscheinlich von Hug & Co. in Zürich, siehe die vorangegangenen Briefe) haben "diesen fraglichen Band von Züricher'schen Kinderliedern bereits in ihrem Archiv." Wird darüber in den nächsten Tagen Bescheid wissen. Die 10 Kupferstiche übernehmen sie für die vorgeschlagenen 40 Mark.
Auf einige Punkte von Kinskys letztem Brief wird Rück in einem anderen Brief eingehen, da er wichtige Geschäftskorrespondenz vorziehen muss.
Rück hatte zwar Gefallen an der Glasharmonika, muss aber über den Preis nachdenken, der ihm noch hoch erscheint. Von den von Lülsdorf angebotenen Instrumenten möchte Ulrich Rück "auf jeden Fall die Schlüsselfidel [Nyckelharpa MIR758] für Mk. 150.- übernehmen, ebenso das russische Instrument zu Mk. 20.- und wahrscheinlich auch die Blockflöte." Wird sich nach Rücksprache mit dem Bruder Hans dazu und zu den anderen Instrumenten melden.
Beschreibt einen Hammerflügel von Anton Walter, den er bei "der uns befreundeten Firma Steinway" (Berlin) besichtigt hat. "2,20 x 1 m, 5 Oktaven, Mahagoni hochglanz poliert, kleine echte Bronzen, Umfang f-f, im Diskant 20 3-chörige Töne, Rest alles 2-chörig."Der Resonansboden habe sich wellig, der Stimmstock in der Mitte nach oben geworfen. Es hat eine Wiener Mechanik mit Stiefeldämpfung und Metallkapseln. Äußerlich sei das Instrument zwar in schönem Zustand, ansonsten aber sehr verstimmt. Es "steht mehrere Töne unter normal a, sodass die Tonhöhe des normal a erst bveim darauf folgenden s erreicht wird." Rück möchte wissen ob der Flügel "aus der Beethovenzeit" stammt und entsprechend für das Spiel von Beethovens Werke geeignet ist und welche Stimmung für diese Zeit üblich war. Dann könnte das Instrument einmal probeweise gestimmt werden. "Offen gestanden: wir suchen schon seit langem einen Flügel zur stilechten Wiedergabe Mozart'scher Musik, den man in kleinen Kammerkonzerten spielen könnte."
Bittet um Mitteilung, falls Kinsky demnächsten einmal nach Berlin reist, weil Rück dort auch noch etwas zu erledigen hat. Andernfalls sei dies aber auch per Post zu regeln. Es geht um das Angebot von 3 Cembali und ein "unfreies deutsches Clavichord" aus dem Nachlass von George Steingräber. Das Angebot liegt Rück aber noch nicht vor.
Die Brüder drücken Ihre Freude über das persönliche Zusammentreffen mit Kinsky und seiner Frau in Köln aus. Will den beiden als Dank demnächst Nürnberger Lebkuchen zuschicken.
Legt die Bezahlung über 20 Mark bei.
"Mit freundlicher Begrüssung // Ihre ergebenen"