Ulrich Rück teilt Georg Kinsky Details von zwei aus Mailand angebotenen Spinetten mit. Eines ist mit "Hanibalis" signiert [= Annibale Rossi]; von diesem Instrumentenbauer hat Rück erst durch den Band von Philip James, Early Keyboard Instruments erfahren, der am selben Tag ankam. Das Instrument soll "aus dem Nachlass eines Herrn stammen, der mit der Londoner Familie Hill sehr befreundet war" und in der Nähe von Mailand lebte. Das Spinett hat einen Umfang von C/E-c3, von den 45 Tasten sind etwa 20 im Weichholzkern getauscht; Untertasten Buchsbaum, Obertasten dunkel gebeizt. Klaviaturbacken und einige Profilleisten erneuert. Resonanzboden gut mit ausgespahnten Rissen, von der Pergamentrosette 1/4 erhalten. Stege original, aber beschädigt, Springer bis auf 6 Stück neu, ohne Blei. Gehäuse und Resonanzboden Zypresse; obere Zarge mit Beinknöpfchen verziert. Länge 135 cm, T 35 cm. Preis 2.000 Lire (= 440 RM gemäß Brief Kinsky an Rück vom 3. April 1930).
Ein zweites angebotenes Instrument ist mit Dominicus Pisaurensis 1540 signiert, Länge 140 cm (MIR1081). 30 Unter- und 20 Obertasten, gotische Rosette, gut erhalten. Zweifelt, dass echte Pisaurensis-Spinette angeboten werden und erbittet auch hierzu Kinskys Meinung.