Georg Kinsky antwortet Ulrich Rück auf dessen letzten Brief vom 30. Oktober. Vermutet, dass Rück Kinskys Brief vom 27. Oktober noch nicht erhalten hatte. Darin waren Instrumentenfotos der Sammlung Steingraeber enthalten.
Schreibt zu dem angeblichen Bach-Portrait von Tischbein, dass es "nicht die geringste Aehnlichkeit mit dem Thomaskantor aufweist und von Herrn Freyse in den Katalog der unechten Bilder als Nr. 101 aufgenommen werden kann! Zudem ist es – von allen sonstigen Gründen abgesehen – ganz ausgeschlossen, dass Joh. Heinrich Tischbein (d. Aelt., 1722-1789), einer der bekanntesten Bildnismaler des 18. Jahrhunderts, Joh. Seb. Bach nachdemLeben gemalt haben kann." Während seiner Lehrzeit sei Tischbein in Kassel gewesen, 1743-48 in Paris und Italien, 1752 wurde er Hofmaler in Kassel, "d. h. zweiJahrenachBachsTode".
Kinsky zeigt sich zuversichtlich für Rück Bach-Stiche älteren Datums aufzutreiben. "Einstweilen überlasse ich Ihnen heute einen lebenswahren Mozart-Stich – in der Hoffnung aufbaldigeErfüllungderBitte, die ich Ihnen am Schlusse meines Briefes v. 27. v. Mts. unterbreitet habe!" Handschriftlich Anmerkung Kinskys zu der unterstrichenen Stelle am Ende des Briefes: "P.S. Soeben trifft Ihr Brief v. 2. nebst Einlage ein. VielenDank!" (Kein Brief vom 2. Dezember im Akt Kinsky erhalten.)
Legt drei Briefe bei, in denen zwei Automatenwerke "aus dem ehemals berühmten Kabinet von Kaufmann in Dresden" angeboten werden. Verweist aus Band 1 des Heyer-Katalogs (Kinsky 1910), S. 417.
Fragt, ob Rück mittlerweile eine Rückmeldung von Prof. Kroyer erhalten habe und ob er wegen dem Züricher Notendruck entschieden hat.
Grüßt an Rücks Bruder Hans Rück.