"Mein lieber Herr Marx,
ich bin noch 2 Wochen hier mit Luise zur Kur. Da fällt mir nun ein, wir könnten an den 2 in Nbg lagernden Spinetten die neuen Laut[en-]Züge einbauen, wie Sie solche jetzt machen und die dann befindl. Züge herausnehmen. Dann wären diese 2 Spinette auf den neuesten Stand gebracht worden. Falls Sie dazu Angaben brauchen, oder Material, oder etwas von den alten Zügen, soll Hr. Scholz Ihnen dies senden. Er muss eben dann in Erlangen - wo er sowieso am 1.10. ist, dort die Teile herausnehmen, da ein Sp in Nbg und das 2te in Erlangen steht. Knöpfe liegen auf meinem Schreibtisch in einer kleinen braunen Schachtel. Doch könnten wir solche ja selbst einsetzen. -Teilen Sie mir mit, wieweit Sie mit den Arbeiten an den diversen Hämmern sind, Wenn fertig, möge Ihnen Herr Scholz von Hammerflügeln oder Hammerklavieren des Depots der Sammlung weiteres Material zum Instandsetzen zusenden. Falls von dem spätesten Walterflügel noch nichts gesandt wurde, in erster Linie von diesem Flügel die Teile. Dann stehen ja noch diverse Hammerflügel da, deren Mechanik Reparaturen benötigen, die Sie machen könnten.
Erhielten Sie inzwischen wieder etwas von Krause? Es wird wieder etwas kommen.
Herr Haid hielt sich a.d. Musikmesse in Düsseldorf so sehr auf, dass er nicht mehr nach Leipzig kommen konnte. Schimmel stellte einen aus Plexiglas durchsichtigen Flügel auf, eine Sensation, die wir wahrschl. im Oktober nach Nürnberg für 1 Woche herbekommen werden. Zur Reklame.
Ich hoffe Sie wohlauf, wenn Sie an etwas Not leiden, bitte ungeniert mir zu schreiben. Indessen Ihnen von mir und Luise die herzlichsten Grüsse! // Wie immer // Ihr".
Handschriftl.
"Herr Haid // Herr Scholz // zur Kenntnisnahme // R."