"Sehr geehrter Herr Doktor!
Das Päckchen habe ich gut erhalten und danke Ihnen herzlichst für den guten, nahrhaften und fettigen Inhalt. Das Leder halte ich auch für Ziegenleder und werde mit dem Zurücksenden noch warten bis Sie vielleicht doch noch Kalbleder bekommen.
Von Herrn O Krause, Berlin habe ich eine Anweisung v. M 100.- erhalten, aber ohne Vermerk in wessen Auftrage, so nehme ich an, daß es in Ihrem Auftrage geschehen und danke Ihnen herzlichst.
Die 4 Brettchen habe ich gehobelt und muß Ihnen gestehen, es ist doch Linde. Dem Schnitt nach hielt ich es doch erst für Pappel.
Das Pulträhmchen habe ich zusammengeleimt. Ich hatte schon vorher die Rahmschenkel ins Profil gearbeitet und weil das alte Probestück einen Überzug e[n]tweder Lack oder Politur zeigte, die neuen poliert. Auch war ich in der Erwartung, da es der früheste sei, das Rähmchen glatt ohne Aufsatz wäre, so müßte nun doch den Aufsatz noch anbringen, was natürlich zu polieren ein haarige Sache war. Sollte es nicht Ihrem Beifall finden so wäre durch mattbürsten mit Terpentin und Bimsmehl leicht abzuhelfen.
Für die Knöpfe zu den Lautenzügen lege ich eine Skizze bei. Eine nach der Zeichnung von H. Scholz mit einer Messingscheibe und die andern mit Holzknopf.
Zufällig sehe ich die gebrauchten Briefumschläge durch und finde in einem die Marken welche ich ebenfalls beilege. Ich nehme an das diese ungesehen in meine Hände kommen.
Mit besten Grüßen dem ganzen Haus und ganz besonders Ihnen Herr Doktor // Ihr sehr ergebener // Otto Marx".