"Sehr geehrter Herr Doktor!
Gestern habe ich 4 Päckchen zur Post gebracht. Eins enthält die Rosette und die Federkiele, 2 u 3 je einen Satz Dämpfertangenten und das 4. 2 Satz Dämpferfüßchen und 2 Satz belederte Hammerköpfe. Unter den Kielen liegt ein Brief mit dem Blattgold und 1 Foto vom Schmahlklavier Wünsche guten Empfang.
Jetzt komme ich an die Lautenzüge für die 6 Spinette. Dazu fehlt mir nun ein 4 mm dicker weicher Stoff als Abdämpfer. Bisher habe ich immernoch aus meinen alten Beständen verarbeitet aber leider aufgebraucht und ich bezweifle stark in der O[st] Zone etwas von so weicher Qualität zu bekommen, wäre es Ihnen wohl möglich so etwas zu bekommen. Die Alten haben ja eine wollene Besenlitze verwendet, aber die wird man Heute noch unmöglich haben können. Ich werde zuerst einen machen und wenn ich klar bin, muß ich Sie bitten die Registerknöpfe mit Metallstifte mit beiderseitigen groben Gewinde machen zu lassen. Um ein starkes Dämpfen zu erzielen, beabsichtig[e] ich das Holz breiter zu machen, dann werden sie auch schwerer. Schmahl hat breite Bretter verwendet, so weit denke ich aber nicht, erstens muß man Raum genug haben und zweitens soll es auch gefällig aussehen. Mit Bleibeschwerung habe ich versucht, ist aber kaum merklich.
Mit herzlichen Grüßen und noch nachträglich beste Wünsche für das neue Jahr // Ihr sehr ergebener // Otto Marx
Die Hammerkerne habe im im [sic] Baß von Buche gemacht.
Ich erinnere mich, daß Walter die Baßhämmerkerne von Buche machte. Nun weiß ich nicht ob er dies nur für die Messingsaiten angewendet hat und wieviel Messingchore der Flügel hat, sollten es nur 13 also eine Oktave sein dann können Sie die übrigen (von dem Übergang angefangen einen um den anderen herausnehmen, andernfalls von den Lindenhämmern hier und da einen ausscheiden bis Sie auf 61 kommen. Ich habe in Vorschung 68 geliefert.
Ob Walter den Übergang hat von Messing zu Stahl hat dadurch ausgleichen wollen?
D. U.
Können Sie im Katalog etwas über die Besaitung der 2 chörigen Gitarre finden?"