NL Rück, I, C-0570n

"Sehr geehrter Herr Doktor!

Nicht weniger als 3 Profil Zeichnungen hab ich jetzt hier und nach unten Vergleich alle 3 verschieden. Die älter[e] und wohl die maßgebende ist meine Handzeichnung seinerzeit nach dem Flügel ausgeführt, die anderen 2 sind nach dieser gemachte Lichtpausen. Zum Vergleich füge ich die Tastenmaße von Stirnkante ohne überstehenden Belag bis Mitte Wagdockenstift, ganze Tastenlänge und die Diskantwandlänge an:

Die Zeichnung // 19 cm, 45,3 cm, 56,5 cm.

1. Kopie // 18,9 [cm,] 45,0 [cm], 56,1 [cm.]

2  [Kopie] // 19,2 [cm,] 45,5 [cm], 56,8 [cm.] // bei diesen angefügten Maße 19,0 [cm,] 45,0 [cm]

Die Differenz erklärt sich wohl durch das Entwickeln und Baden und Trocknen der Papiere. Die Fächerführung ist nicht Molton sondern Schafleder. Weiter finde ich bei den Wagbalkenstiften ein Mißverständnis. Da ist der 2. Stift mit contr. F bezeichnet worden, im Gegenteil ist dieser der Halbton also 59. Tasten, zeigt also den Abstand der 2. Stiftreihen. Der Halbton ist auch mit eingezeichnet. Es ist also nur ein [D]iskantprofil nur das Baßdammstück habe ich punktiert[?] angegeben.

Nun noch eine Frage: wie weit soll das Modell nach unten gehen, bis Klaviaturrahmen und einem Abschlußbrett oder noch mit Fußkätzen.

Mir fehlt das Holz als Rückwand für das Modell, das wäre etwa 8 mm starke Eiche oder Buche 60 cm lang 22 cm breit, eventuell 29 breit. Soll ich das bei Bl [Blüthner] bestellen? Das moderne Flügelmod. soll das auch Dämpfung haben. Von Flemming hörte ich noch nichts auf meine Anfrage.

Mit besten Grüßen // Ihr sehr ergebener // Otto Marx".

 

Postkarte gelaufen am 20.02.1951 aus Leipzig.

Absender/Urheber Person
Empfänger Person
Datum
1951,02,20
Schreibort
Leipzig