NL Rück, I, C-0570n

"Sehr geehrter Herr Doktor!

Eben komme ich von H. Gruber. Er wird die Sache in die Hand nehmen und versuchen was zu machen ist. Er meint, eigentlich müßte doch die Eigentümerin den Antrag stellen.

Etwas ausschlaggebendes für den Mozartflügel wäre noch die Buchenen Hammerkerne im Baß. Bei dem abgeschnittenen bin ich meiner Sache ziemlich sicher, jedoch bei dem Mozartflügel kann ich es nicht mit Bestimmtheit sagen oder haben Sie vielleicht bei der Nachprüfung dies festgestellt? Wenn das der Fall ist wäre dies ein weiterer Beweis für Walterflügel, denn sonst habe ich das noch nirgends wahrgenommen. Am Samstag kam das Inhaltschwere Paket an, es ist zollamtlich geöffnet worden. Ganz überrascht über den so zahlreichen, guten und nahrhaften Inhalt. Die guten Suppen, Pudding, Cocoa, Honig, Milch, Tee, Kaffe, Honig, Nudeln, Gries. Reis (eine besondere Seltenheit) ganz besondere Freude machten die Fleischkonserven und der prima Speck. Mein Geburtstags Speck war bis auf eine kleine Ecke zusammengeschrumpft und können Sie sich wohl meine Freude vorstellen. Auch die viele Fettigkeit nicht zu vergessen. Ich danke Ihnen von ganzen Herzen für die so reiche Gabe. Beinahe hätte ich die guten Käse nicht erwähnt die doch bei uns nur im HO zu haben sind.

Ich erwarte täglich die Anzeige, daß die Gitarre mit dem Pult abgegangen ist. Auch erwarte ich gern von Ihnen weitere Aufträge. Die Hämmer habe ich beledert und muß sie noch beschneiden. Nur schade, daß wir von Geyer das schöne braune Leder nicht mehr bekommen können, es war doch viel kerniger als das gelbe, ob das nur das Färben machte?

Haben Sie schon die neuen Modelle wieder zusammen stellen lassen? Ich mußte sie wegen des Gewichtes und der Größe zerlegen.

Mit den herzlichsten Grüßen und nochmals herzlichst dankend bin ich // Ihr sehr ergebener // Otto Marx

Auch Frl. Luise beste Grüße // u. meinen Dank für all die Mühe."

Absender/Urheber Person
Empfänger Person
Datum
1951,07,02
Schreibort
Leipzig