NL Rück, I, C-0570n

"Lieber Herr Marx!

Inliegend die mir freundlich überlassenen Wirbel zurück. Ich kann leider bis auf weiteres nicht nach Erlangen, um bei meinen Gitarren der Sammlung Vergleiche der Wirbel anzustellen:

erstens sind derzeit die Wege alle vereist und glatt und was die Hauptsache ist, die Gitarren sind ja sämtlich in div. Kisten verpackt, sodass es eine Höllenarbeit wäre, die Instrumente nur wegen der Wirbel auszusuchen.

Ich meine folgendes: der Wirbel von der Gitarre ist zu modern, da er oben am Griff- beiderseits Einhöhlungen zeigt, die der Spielpracis des spät. 19. Jhrh. angehören. Ich wäre für eine Form, wie sie die beiden Buchsbaumwirbel aufweisen, selbstverständlich zierlicher als der grosse und den Griff vielleicht doch etwas breiter gehalten. Ich schlage für die Profilierung am Ende des herzförmigen Griffes den kleinen Wirbel vor: für die Form des Wirbelgriffes schlage ich den grossen vor, jedoch niedriger und etwas breiter. Damit denke ich, dürfte diese Frage zufriedenstellend gelöst sein. Die Breite des Griffes richtet sich ja auch nach dem vorhandenen Raum.

Nun zum Abtransport dieses Instruments: vielleicht liesse sich ein Beipack ermöglichen nach Fertigstellung. Eine mir befreundete Firma hat des öfteren Sendungen nach dem Westen, vielleicht könnte diese das Instrument, wenn es fertig ist, beipacken.

Ich gebe Ihnen die Adresse noch gesondert auf.

Ohne mehr für heute in aller Eile mit besten Grüssen // Ihr".

Absender/Urheber Person
Empfänger Person
Datum
1951,01,03
Schreibort
Nürnberg